Vanguard: Weniger Rendite am Aktienmarkt dieses Jahr, Rezession 2020 wahrscheinlich
Weniger Profit als im historischen Durchschnitt
Die Zahl von einer durchschnittlichen Rendite von jährlich nur noch fünf Prozent ist deshalb alarmierend, weil im historischen Durchschnitt eine Rendite von ungefähr sieben Prozent erzeugt wurde - Inflation mit eingerechnet. Für Investoren könnten die nächsten zehn Jahre nach diesen Aussichten also deutlich schlechter verlaufen, als sie es gewohnt sind.
Amerikaner müssten mehr und länger sparen, gibt Davis deshalb einen Tipp, wie mit den geringeren Renditeerwartungen umzugehen ist. Wer sich aber darauf einstellt, kann auch mit der widrigsten Marktumgebung umgehen, aber es bringe nichts, zu versuchen, etwas zu kontrollieren, was man nicht kontrollieren kann.
Oberes Ende einer fairen Bewertung sei erreicht
Davis geht außerdem davon aus, dass die Märkte derzeit das obere Ende einer fairen Bewertung erreicht haben. So konnte beispielsweise der S&P 500 seit seinem 52-Wochen-Tief vom 27.12.2018 bereits wieder mehr als 15 Prozent an Wert dazu gewinnen. Die Unternehmensgewinne dürften deshalb laut seiner Einschätzung nicht mehr so stark anwachsen wie in letzter Zeit.
Auch das Wirtschaftswachstum allgemein werde sich verlangsamen: In den USA sagt er für dieses Jahr ein Wachstum von zwei Prozent voraus, in Europa ein Wachstum von einem Prozent. Auch in China werde sich das Wachstum des BIPs immens verlangsamen auf sechs Prozent.
Rezession 2020 wahrscheinlicher als dieses Jahr
Trotz der eher düsteren Aussichten, die der Experte von Vanguard preisgibt, beruhigt er damit, dass es zumindest in diesem Jahr nicht allzu wahrscheinlich ist, dass es zu einer Rezession kommt - obwohl der Finanzdienstleister die Probabilität eines solchen wirtschaftlichen Abschwungs von 30 Prozent auf 35 Prozent angehoben hat. 2020 sieht das Ganze dann nochmal anders aus: Vanguard prognostiziert eine Wahrscheinlichkeit zwischen 40 und 50 Prozent, dass im nächsten Jahr eine Rezession eintreten könnte.