Optimistischer Ausblick: Flatexdegiro erwartet Wachstum am oberen Prognoserand
Die positive Geschäftsentwicklung des Online-Brokers Flatexdegiro setzt sich fort und stimmt das SDax-notierte Unternehmen zunehmend zuversichtlich. Die Prognosen für Umsatz- und Gewinnzuwachs im Jahr 2024 liegen nun am oberen Rand der früheren Vorhersagen, was bei Investoren auf reges Interesse stößt und dem Aktienkurs bemerkenswerten Auftrieb verleiht. Nachdem der Kurs das letzte Mal im Juni 2022 einen ähnlichen Höchststand erreichte, verzeichnete die Aktie jüngst einen signifikanten Wertzuwachs von über 20 Prozent und notierte damit bei 11,78 Euro.
Trotz des aktuellen Optimismus bleibt das während der Corona-Krise erzielte Rekordhoch von fast 30 Euro ein ferner Meilenstein. Nach dem Geschäftsboom in der Pandemie hatte Flatexdegiro einen starken Kurseinbruch erfahren, wonach der Aktienwert zwischenzeitlich auf einen Tiefststand von 5,60 Euro fiel. Für das Jahr 2024 kann nun jedoch ein Umsatzwachstum von 5 bis 15 Prozent und eine Gewinnsteigerung von 25 bis 50 Prozent prognostiziert werden.
Das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres erweckte mit einem Umsatzanstieg von 25 Prozent auf 123 Millionen Euro und einem sprunghaften Ebitda-Wachstum von 177 Prozent auf fast 54 Millionen Euro das Interesse der Analysten. Der Quartalsgewinn überstieg zudem mit 30 Millionen Euro und einem Plus von 340 Prozent die Erwartungen deutlich.
Einen Beitrag zum positiven Ergebnis lieferte unter anderem die signifikante Reduzierung der Marketingausgaben um ein Drittel. Hinzu kam ein Anstieg der Zinserträge infolge der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank um nahezu zwei Drittel. Auch wenn derzeit ein Rückgang in der Handelsaktivität der Kunden zu verzeichnen ist, hat die Firmenleitung mögliche Folgen daraus resultierender Leitzinssenkungen in ihren Jahresprognosen schon miteinbezogen.
Unterdessen läuft die Suche nach einem Nachfolger für den scheidenden Konzernchef Frank Niehage, der das Unternehmen aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen über die strategische Ausrichtung verlassen wird. Eine genaue Frist für die Ernennung wurde noch nicht bekannt gegeben. Der Großaktionär äußerte sich kritisch zu fehlenden Innovationen und mangelnder Marktorientierung des scheidenden CEOs. Die Aktie bleibt trotz der aktuellen positiven Dynamik hinter der Bewertung der Wettbewerber Swissquote und Trade Republic zurück. (eulerpool-AFX)