Venedig führt als erste Stadt Eintrittsgebühren für Tagesgäste ein

Die romantische Lagunenstadt Venedig geht innovative Wege im Tourismusmanagement: Als erste Metropole weltweit hat sie nun eine Eintrittsgebühr für Tagesgäste eingeführt, was sogleich bei der Einführung für Verwirrung sorgte. Seit Donnerstag sind Besucher ohne Übernachtung in der Stadt angehalten, eine Gebühr von fünf Euro zu entrichten. An insgesamt 29 ausgewählten Tagen bis Mitte Juli soll dieses Pilotprojekt laufen. Jene, die ohne Zahlung angetroffen werden, riskieren theoretisch Strafen bis zu 300 Euro, doch zum Start verzichtete die Stadtverwaltung auf strikte Durchsetzung.

Venedig kämpft mit den Folgen des Massentourismus, der die Stadt sowohl bereichert als auch belastet. Mit rund 15 Millionen Gästen pro Jahr und einer Überfüllung kultureller Schätze drohte die UNESCO bereits mit einer Aufnahme der Stadt in die Liste bedrohten Welterbes. Die neue Tourismusabgabe soll nicht nur regulierend wirken, sondern auch finanzielle Mittel für die Instandhaltung der historischen Substanz bereitstellen.

Die Umsetzung der neuen Regeln war am Anfang holprig. Informationsschalter wurden für Auskünfte aufgestellt, jedoch herrschte bei vielen Ankommenden teilweise Unklarheit über die Modalitäten der neuen Abgabe. Die Zahlung soll vorwiegend über das Internet erfolgen, wo ein QR-Code erworben wird. Besondere Gruppen wie Einwohner, Kinder oder Pendler sind von der Gebühr ausgenommen. Auch Übernachtungsgäste bleiben verschont, sie erhalten ihren Code kostenlos von ihrer Unterkunft. Trotz der Neuerung strömt der Tourismus weiterhin nach Venedig. Am Tage der Einführung registrierten sich mehr als 100.000 Personen, doch lediglich ein Bruchteil beglich die Gebühr. Venedig leidet unter dem paradoxen Problem, mehr Bettenkapazitäten für Gäste zu haben als echte Einwohnerzahl, was die städtische Infrastruktur und das kulturelle Erbe enorm strapaziert.

Die Tourismusbehörde erhofft sich nun, besonders an stark frequentierten Tagen einen Rückgang der Besucherzahlen herbeizuführen. Unter den Touristen selbst fand die Gebühr jedoch eher begrenzte Beachtung; für viele scheinen fünf Euro kein Hinderungsgrund für einen Besuch zu sein. Währenddessen protestierten Einheimische gegen die Gebühr und forderten ihre Abschaffung. Die Regelung fiel zeitlich mit bedeutenden Ereignissen zusammen: dem italienischen Feiertag zur Befreiung von der deutschen Besatzung sowie dem bevorstehenden papalen Besuch im Zuge der Kunst-Biennale – für den Papst gilt übrigens die Gebühr nicht. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 25.04.2024 · 23:32 Uhr
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