Airbus nimmt Kurs auf Produktionssteigerung trotz gemischter Quartalsergebnisse
Der europäische Luftfahrtkonzern Airbus durchlebt eine Phase der Gegensätze: Einerseits verweisen die starken Umsatzzahlen zusammen mit optimistischen Produktionszielen auf eine klare Wachstumsrichtung, andererseits lässt ein erstes Quartal mit gedämpftem operativen Ergebnis die Aktienanleger kurzzeitig innehalten. Trotz einer erhöhten Auslieferzahl sah sich das Unternehmen einer reduzierten Bereinigung des operativen Ergebnisses ausgesetzt, die jedoch Marktexperten nicht von ihrer zuversichtlichen Haltung abbringt.
Für Wachstum sorgt vor allem der Produktionshochlauf der Airbus-Modelle A220 und A320, während auch die Leistungsfähigkeit der A350-Familie durch die Ankündigung einer Produktionsrate von monatlich 12 Flugzeugen bis 2028 verstärkt wird. Airbus untermauerte diese Entwicklungsrichtung durch einen Großauftrag der indischen Fluggesellschaft Indigo, die mit einer festen Bestellung von 30 A350-900 und einer Option auf weitere 70 Jets glänzt. Dieser Auftrag reiht sich ein in eine vorherige Rekordbestellung von 500 Maschinen der Modellreihe A320neo.
Trotz einer wohlwollenden Prognose für das Gesamtjahr musste Airbus im ersten Quartal einen Umsatzrückgang um ein Viertel auf 577 Millionen Euro hinnehmen. Der Hauptgrund dafür wird in Veränderungen beim Mitarbeiteraktienplan sowie einer reduzierten Hubschrauber-Auslieferungszahl vermutet. Analysten wie Victor Allard von Goldman Sachs betonen jedoch, dass trotz der enttäuschenden Quartalsbilanz die Jahresziele realistisch bleiben. Ebenso berät David Perry von der Bank JPMorgan Anleger, mögliche Kursrückgänge als Kaufgelegenheiten zu sehen, da Airbus längerfristig gut aufgestellt sei.
Unter Berücksichtigung dieser spezifischen Rahmenbedingungen rechnet Airbus-Chef Guillaume Faury für das Jahr 2024 mit der Lieferung von rund 800 Verkehrsflugzeugen und strebt einen bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern zwischen 6,5 und 7,0 Milliarden Euro an - Ziele, die auf Basis vorsichtiger Annahmen festgelegt wurden. Die Aktienkurse des Flugzeugbauers mussten nach den Quartalsergebnissen zwar einen Rückgang von 2,3 Prozent auf 154,80 Euro hinnehmen, befinden sich aber noch immer weit über dem Vorjahresniveau. Im Vergleich zum Konkurrenten Boeing hat der europäische Konzern einen deutlicheren Zuwachs seines Börsenwerts erlebt, der nun bei etwa 122 Milliarden Euro liegt, während Boeing mit diversen Problemen zu kämpfen hat und auf eine Marktkapitalisierung von gerade mal über 90 Milliarden Euro gefallen ist. (eulerpool-AFX)