Anpassung im Fahrwasser rauer See: AMS Osram verkündet Restrukturierung nach Umsatzdämpfer
Inmitten wechselhafter Marktbedingungen sieht sich der Chiphersteller AMS Osram nach einem Umsatzeinbruch genötigt, seine Konfiguration neu auszurichten. Die Quartalszahlen offenbaren eine schleichende Schrumpfung der Einnahmen um neun Prozent auf 847 Millionen Euro und das Abdriften in die Verlustzone mit einem Minus von 35 Millionen Euro. Selbst der bereinigte Betriebsgewinn konnte mit 44 Millionen Euro die Bremsspur nicht verhindern, wobei die Ergebnissmarge auf 5,2 Prozent sank. Die Verlusttiefe verschärft sich noch durch das Aus eines ambitionierten microLED-Projektes.
Die beabsichtigte Korrektur an der Unternehmensstrategie stellt 500 Arbeitskräfte vor neue Herausforderungen, verspricht aber eine Rückbesinnung auf stark frequentierte Bereiche wie Automotive-Technologien. Die Börse quittierte die Nachrichten mit einem vorbörslichen Aktienplus, das Hoffnung auf Auftrieb nach dem Sturm verspricht.
Nicht zu übersehen sind jedoch die schwerwiegenden Folgen des geplatzten microLED-Deals, die zu Sondereinbußen von 700 Millionen Euro führen. Sie illustrieren die volle Wucht der erfolgten Kurskorrektur, die das Quartalsergebnis mit einem bereinigten Verlust von 710 Millionen Euro belastete.
Zugleich richtet AMS Osram den Blick auf eine bessere Zukunft. Die Neugestaltung soll den freien Cashflow und das adjustierte operative Ergebnis bis 2025 jeweils um über 100 Millionen Euro aufpolstern. Priorität erhält dabei auch die Neuvermietung der malaysischen Kulim-Fabrik.
Mit einer Perspektive auf das zweite Quartal buhlt das Unternehmen um Zuversicht mit Prognosen eines Umsatzes zwischen 770 und 870 Millionen Euro sowie einer Ebitda-Quote zwischen 14 und 17 Prozent. Die Aussicht auf ein freundlicheres zweites Halbjahr könnte die Wogen für AMS Osram glätten und den Kurs wieder auf Erfolg trimmen. (eulerpool-AFX)