Interessantes Detail im Geschäftsbericht: Google zahlt mehr EU-Strafen als weltweit Steuern
4,2 Milliarden Dollar auf 30,7 Milliarden Dollar Gewinn
Insgesamt hat der US-Konzernriese im abgelaufenen Jahr 30,7 Milliarden US-Dollar verdient, was einem satten Plus im Vorjahresvergleich entspricht, als unter dem Strich 12,7 Milliarden US-Dollar übriggeblieben waren. Trotz der Tatsache, dass der Gewinn mehr als verdoppelt werden konnte, sank die Steuerbelastung deutlich: Insgesamt zahlte der IT-Konzern im letzten Jahresviertel 4,2 Milliarden US-Dollar - nur ein Drittel der Steuerhöhe aus dem Vorjahr.
Profiteur von Trumps Steuerprogramm
Dabei hat die Google-Mutter von Steuererleichterungen auf dem Heimatmarkt profitiert und konnte daher eine Steuerquote von moderaten zwölf Prozent auf den Vorsteuergewinn vermelden.
Den 4,2 Milliarden US-Dollar Steuern standen auf der anderen Seite aber von der EU verhängte Strafen in Höhe von 5,1 Milliarden US-Dollar gegenüber, das war rund zwei Mal so viel wie im Vorjahreszeitraum. Der größte Brocken kam dabei von der EU-Kommission, die den US-Konzern im Sommer zu einer Strafzahlung von 4,3 Milliarden US-Dollar verdonnert hatte. Die Rekordstrafe war wegen illegaler Praktiken bei Googles Handy-Betriebssystem Android verhängt worden.
Google ändert Geschäftsmodell
Um der Gefahr einer erneuten Strafe durch die EU-Kommission zu entgehen, hat Google im Herbst vergangenen Jahres sein Geschäftsmodell für Android angepasst. Kunden, die Google-Apps wie "Google Maps" oder den "Google Play Store" auf ihren Geräten vorinstallieren wollen, können dies nun nicht mehr kostenlos tun, sondern müssen Lizenzgebühren an die Google-Mutter Alphabet zahlen. Google hatte den Herstellern bislang erlaubt, die Google-eigenen Apps kostenlos vorzuinstallieren, daran aber Bedingungen geknüpft, die die EU-Kommission als "wettbewerbsverzerrend" eingestuft hatte. Gerätehersteller können nach der Änderung nun die Google-Apps auf ihren Geräten installieren, ohne dafür Googles Internetsuche oder den Google-Browser Chrome nutzen zu müssen. Beide Anwendungen - sowohl die Suche als auch der Webbrowser sind nun nicht mehr Teil des Paketes, das Google für die Hersteller schnürt - kann allerdings kostenlos hinzu gebucht werden.