Generöses Gehaltspaket lockt: LSEG-Chef Schwimmer gehört nun zu den Top-Verdienern

In einem bemerkenswerten Votum haben die Aktionäre der London Stock Exchange Group (LSEG) einer Verdopplung der Bezüge für ihren CEO David Schwimmer zugestimmt. Mit einem möglichen Jahresgehalt von nunmehr bis zu 13,1 Millionen Pfund avanciert Schwimmer zu einem der Spitzenverdiener unter den Chefs der FTSE 100 Unternehmen.

Unglaubliche 89 Prozent der Aktionärsstimmen befürworteten die Gehaltserhöhung, die Schwimmer neben seinem Basissalär von 1,375 Millionen Pfund, Anreizzahlungen in Höhe von bis zu 550 Prozent des Grundgehalts und einen Bonus von 300 Prozent für das laufende Jahr ermöglicht. Im letzten Jahr belief sich sein Gehaltspaket auf 6,25 Millionen Pfund.

Schwimmer, der nach einer 20-jährigen Karriere bei Goldman Sachs seit 2018 an der Spitze der LSEG steht, hatte bereits früher in diesem Jahr gefordert, dass britische Unternehmen mehr zahlen müssten, um im Wettbewerb um Führungskräfte gegenüber US-amerikanischen Firmen bestehen zu können.

Die Zustimmung zu Schwimmers neuem Vergütungspaket ist der jüngste Triumph für britische Unternehmen, die mit höher dotierten US-amerikanischen Konkurrenten um Talente ringen, und kategorisiert Schwimmer nunmehr als einen der bestbezahlten CEOs im FTSE 100.

Die Aktionäre von AstraZeneca gaben erst kürzlich grünes Licht für eine Gehaltserhöhung ihres Chief Executives Pascal Soriot auf 18,7 Millionen Pfund. Die Rechtfertigung dafür war, dass sich das Unternehmen hauptsächlich mit US-basierten Rivalen misst.

Die LSEG verwendete eine ähnliche Argumentation. In ihrem Jahresbericht betonte das Unternehmen, im Vergleich zu großen Finanzdatenanbietern wie dem US-amerikanischen S&P Global bewertet werden zu müssen, und argumentierte, dass höhere Bezahlung erforderlich sei, um Führungskräfte zu gewinnen und zu halten.

Bevor Schwimmer seine neue Gehaltserhöhung erhielt, verdiente einer seiner Untergebenen – der in New York ansässige CEO von LSEGs elektronischer Anleihehandelsplattform Tradeweb – fast das Doppelte wie er, was die erheblichen Gehaltsunterschiede zwischen den USA und Großbritannien spiegelt.

'Wir haben auch Gehaltsunterschiede beobachtet, als wir US-basierte Talente anwarben, viele Kandidaten hatten existierende Gehälter, die höher waren als das unseres CEOs', so die LSEG in ihrem Jahresbericht.

Der Aktionärsberater Glass Lewis hatte den Investoren allerdings empfohlen, gegen das neue Gehaltspaket für Schwimmer zu stimmen und kritisierte die beträchtliche pauschale Erhöhung als ungerechtfertigt. Obwohl das Unternehmen stark in den US-Markt eingebunden ist, ist der CEO gegenwärtig in Großbritannien ansässig und erhält bereits ein beachtliches Gehalt.

In den letzten Jahren hat sich die LSEG von einem bloßen Börsenbetreiber zu einem Anbieter von Finanzdaten für Händler, Vermögensverwalter und weitere Branchenexperten gewandelt.

Im ersten Quartal dieses Jahres stiegen die Einnahmen der LSEG um 7,3 Prozent auf 2,1 Milliarden Pfund und lagen damit im Rahmen der Erwartungen von Analysten. Der Umsatz des Daten-Geschäftsbereichs stieg um 4,3 Prozent, während das Geschäft mit Aktienmarkttätigkeiten inmitten eines schleppenden Jahresauftakts bei Börsengängen lediglich um 1,6 Prozent zunahm.

Die Bruttogewinne erreichten 1,9 Milliarden Pfund, was einem Anstieg von 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.

Microsoft, das 4 Prozent an der Gruppe hält, entwickelt gemeinsam mit der LSEG neue Produkte. Diese sollen später im Jahr auf den Markt kommen, einschließlich eines neuen Verzeichnisses von Finanzdienstleistungsprofis.

Die Einnahmen im Daten-Geschäftsbereich wurden 'wie erwartet durch Stornierungen im Zusammenhang mit Credit Suisse beeinträchtigt', teilte die LSEG mit, nachdem die zusammengebrochene Bank ihre Datenabonnements gekündigt hatte. (eulerpool-AFX)