Ukraine visiert Nato-Mitgliedschaft nach Kriegssieg an
In einem offenen Dialog mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zeichnete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ein klares Bild hinsichtlich der Ambitionen seines Landes, Teil des transatlantischen Militärbündnisses zu werden. Selenskyj bekräftigte, dass die Ukraine erst nach einem Sieg im derzeitigen Konflikt mit Russland der Nato beitreten werde. Er betonte, das aktuelle Kriegsgeschehen und die damit einhergehende politische Situation verlangten nach einem militärischen Erfolg vor einer formellen Aufnahme in das Bündnis.
Während einer Dialogveranstaltung in Kiew, in welcher die Zukunft und Sicherheit der Ukraine im Zentrum standen, äußerte der Präsident Verständnis für die zögerliche Haltung einiger Nato-Mitglieder hinsichtlich einer schnellen Integration der Ukraine in die Nato. Die Sorge um die damit verbundenen Risiken sei in den politischen Kreisen der Allianz präsent. Ein Beitritt sei somit eng mit dem Ausgang des bewaffneten Konflikts verknüpft: "Und damit die Ukraine politisch in die Allianz aufgenommen wird, braucht sie den Sieg", so Selenskyj.
Seit mehr als zwei Jahren leistet Kiew Widerstand gegen die russische Invasion, gestützt auf die Rückendeckung von vor allem Nato-Staaten. Die Bestrebungen der Ukraine, sich dem westlichen Verteidigungsbündnis anzuschließen, sind fester Bestandteil ihrer Verfassung seit 2019. Gleichzeitig zählt die Verhinderung eines solchen Beitritts zu den offiziellen Kriegszielen des russischen Staates. (eulerpool-AFX)