Microsoft beschleunigt Wettstreit mit Google im Geschäft mit KI-Assistenten
In einem strategischen Zug um die Vorherrschaft im Markt der Künstlichen Intelligenz (KI) hat Microsoft den Ausbau seines als 'Copilot' bezeichneten KI-Assistenzdienstes angekündigt. Dieser soll nun nicht mehr nur Einzelpersonen, sondern ganze Abteilungen in Unternehmen unterstützen können, indem er beispielsweise Aufgaben an bestimmte Personen vergibt oder das Programm für Gruppentreffen organisiert.
Auf der jährlichen Entwicklerkonferenz, die am Dienstag beginnt, enthüllt das Unternehmen aus Seattle eine Palette von Produktaktualisierungen mit dem Copilot als Flaggschiffprodukt, von dem man sich in Zukunft bedeutende Gewinne verspricht. Microsoft hebt hervor, dass Copilot 'die Mühsal der Arbeit' verringert, wie Rajesh Jha, Executive Vice President für Experiences und Devices bei Microsoft, betont. Zu den Neuerungen zählt auch, dass benutzerdefinierte 'Agenten' ohne menschliche Anweisungen erstellt werden können und auf eingehende E-Mails automatisch mit vorgeschlagenen oder versendeten Antworten reagieren oder Kundenbestellungen sofort bearbeiten können.
Microsoft, das frühzeitig generative KI-Produkte durch seine 13 Milliarden Dollar schwere Investition in OpenAI entwickelte, konkurriert damit direkt gegen Firmen wie Google und Amazon, die ähnliche Dienste anbieten. Die Ankündigungen kommen kurz nachdem Google seine multimodalen KI-Fähigkeiten präsentierte und folgen damit anderen Produktstarts von Unternehmen wie Meta und OpenAI.
Außerdem gab Microsoft bekannt, dass Kunden, die seine KI-Dienste nutzen, nun auf OpenAIs neuestes Modell GPT-4o sowie auf eine Familie von kleinen Sprachmodellen namens Phi-3 zugreifen können, die ein neues multimodales Modell, Phi-3-Vision, einschließen. Eine weitere Neuerung ist die Möglichkeit, Copilot für Microsoft 365 mit einer breiten Palette von Datenquellen und Anwendungen zu verbinden, um dem Assistenten zu ermöglichen, Inputs auf einer breiteren Basis zu 'verstehen'.
Zur Regulierung der autonomen Copilot-Agenten erläutert Charles Lamanna, Corporate Vice President für Geschäftsanwendungen und Plattformen bei Microsoft, dass Nutzer Aktionen, die durch KI vorgeschlagen werden, von einem Menschen genehmigen lassen können, wie etwa die AI-generierte E-Mail vor dem Versand zu überprüfen. Weiterhin können Nutzer in Echtzeit verfolgen, welche Schritte ein Agent unternimmt, um zu einem Ergebnis zu gelangen.
Microsoft stellt auch eine neue Serie von KI-verbesserten PCs und Tablets vor, die Geräte von Dell, HP und Samsung mit Copilot-Fähigkeiten ausstatten, um das 'Erinnern' vergangener Aktionen eines Benutzers zu ermöglichen und damit Apples Führungsrolle herauszufordern. Die aktualisierten Copilot-Tools werden Geschäftskunden später dieses Jahr in einer Vorschauversion zur Verfügung stehen.
Investoren zeigen sich gespannt auf Nachweise, dass die kostspielige Technologie positive Renditen generieren wird. Obwohl Microsoft mitteilt, dass die neuen KI-Tools den Verkauf gefördert haben, wurden bisher keine Nutzerzahlen für Copilot veröffentlicht. Analysten der Deutschen Bank äußern sich, dass Copilot zwar zentral für Microsofts KI-Erzählung sei, die breitere Adoptionskurve jedoch flacher verläuft, als viele ursprünglich erwartet hatten. (eulerpool-AFX)