Kritik aus Deutschland: Pistorius hinterfragt Haftbefehlsanträge gegen Israel und Hamas
In der jüngsten Entwicklung des Internationalen Strafgerichtshofs stehen mögliche Haftbefehle gegen hochrangige politische Führungsfiguren im Fokus der internationalen Gemeinschaft. Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius äußerte Unverständnis über die parallele Antragstellung von Haftbefehlen gegen Israels Premierminister Benjamin Netanjahu und die Führung der islamistischen Hamas durch Chefankläger Karim Khan. Pistorius hob während eines Besuchs in Litauen hervor, dass die Gleichsetzung beider Sachverhalte nicht angemessen erscheint, da es sich um deutlich unterschiedlich gelagerte Fälle handele.
Die Anträge, die Khan am Montag stellte, betreffen neben Netanjahu und seinem Verteidigungsminister Joav Galant auch den Anführer der Hamas im Gazastreifen sowie dessen Stellvertreter und den Auslandschef der Organisation. Obwohl diese Anträge gravierende Anschuldigungen wegen mutmaßlicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit beinhalten, weist Pistorius darauf hin, dass es aktuell lediglich um die Antragstellung und nicht um tatsächliche Haftbefehle geht.
Der Verteidigungsminister machte darüber hinaus klar, dass die Bundesregierung in einer schwierigen Lage wäre, sollte es zu einem Erlass von Haftbefehlen kommen. Obwohl er Spekulationen über mögliche Reaktionen der deutschen Regierung vermeidet, betont er die Brisanz der Situation. Die Bundesregierung müsste sich dann mit den breiteren Implikationen dieser juristischen Entscheidungen auseinandersetzen und deren Einfluss auf internationale Beziehungen bewerten. (eulerpool-AFX)