Vogelgrippe breitet sich in neue Spezies aus: US-Rinderbestände und Milchversorgung betroffen

Die Vogelgrippe, eine durch das hochpathogene Influenzavirus H5N1 verursachte Krankheit, hat im Jahr 2022 von der schottischen Küste ausgehend gravierende Ausmaße angenommen und stellt nun eine Zunahme der Bedrohung dar. Die Insel Bass Rock, die bisher als größte Kolonie von Basstölpeln bekannt war, erlebte eine Katastrophe, als Tausende dieser Vögel von der Krankheit dahingerafft wurden. Weltweite Wildvogelpopulationen und landwirtschaftliche Geflügelbestände wurden gleichermaßen dezimiert. Die unheilvolle Krankheit, die bereits auf Mink, Seelöwen, Delfine, Schweinswale, Otter und Katzen übergesprungen ist, macht auch vor Rindern keinen Halt. Mittlerweile sind in neun US-Bundesstaaten Ausbrüche in Milchviehbeständen gemeldet worden, und sogar ein Fall bei einem Milchvieharbeiter in Texas wurde bestätigt. In der Milchversorgung des Landes wurden Virusfragmente entdeckt. Genomanalysen deuten darauf hin, dass eine Variante des Virus, die als 2.3.4.4b bekannt ist, bereits seit Monaten unter Rindern zirkuliert, möglicherweise schon seit Dezember. Obwohl selten eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung stattfindet, wecken die Bedenken hinsichtlich der Mutationen des Virus, da jede Infektion diese Wahrscheinlichkeit erhöht. Die US-Gesundheitsbehörde CDC beurteilt das Risiko für die öffentliche Gesundheit aktuell als gering, bereitet sich dennoch auf ein erhöhtes Übertragungsrisiko unter Menschen vor. Wie genau die Vogelgrippe auf das Rindvieh übersprang, ist bisher unklar. Vögel scheiden das Virus auf verschiedenen Wegen aus und Rinder könnten kontaminierte Nahrung oder Wasser aufgenommen haben. Experten glauben, dass die Ausbreitung zwischen den Kühen durch mechanische Methoden, wie gemeinsam genutzte Melkmaschinen, anstatt durch die Luft stattfand. In Europa ist diese spezielle Virusvariante laut der britischen Regierung nicht verbreitet. Die Weltgesundheitsorganisation WHO zeigt sich äußerst besorgt und rät zu Vorsicht. Laut Paul Digard, Influenzavirologe am Roslin Institute der Universität Edinburgh, ist das Bedrohungsniveau gestiegen. Die US-Lebensmittelbehörde FDA warnt vor dem Verzehr von roher Milch und führt nun auch H5N1 in der Liste der Pathogene auf. Bislang deutet vieles darauf hin, dass pasteurisierte Milch sicher ist, doch die Entdeckung von Virusfragmenten in dieser könnte auf asymptomatische Infektionen bei Kühen und eine unter dem Radar verlaufene Verbreitung hindeuten. Ein infizierter Milchvieharbeiter entwickelte keine Atemwegssymptome, sondern Konjunktivitis. Vogelgrippeviren binden sich nicht effizient an menschliche Atemwegsrezeptoren. Bei hohen Dosen kann das Virus jedoch beim Menschen tödlich sein – seit 1997 starb etwa die Hälfte von rund 900 infizierten Personen. Wissenschaftler befürchten zudem, dass sich genetisches Material zwischen zwei Grippeviren, die sich im selben Wirt befinden, austauschen könnte, ein Prozess bekannt als 'Reassortment'. Insbesondere eine Anpassung des Virus an Schweine wäre alarmierend, da deren Atemwege denen des Menschen ähneln und das Risiko einer Übertragung damit steigt. Während die Welt auf jährliche Grippevarianten vorbereitet ist und Impfstoffe produziert, bleibt die Bedrohung durch eine pandemische Grippe von einem neuen tierischen Virus, gegen das der Mensch keine Immunität hat, besorgniserregend. Es existieren bereits zugelassene pandemische Impfstoffe von Unternehmen wie GSK und AstraZeneca, die sich schnell anpassen ließen, einschließlich solcher, die auf H5N1 abzielen. Interessanterweise hat das CDC die Kandidatenimpfstoffvariante 2.3.4.4b bereits an die Hersteller weitergegeben. Wie schnell wir von hier aus vorankommen können, bleibt eine wichtige Frage, die dringend einer Antwort bedarf. (eulerpool-AFX)

Pharma
[Eulerpool News] · 01.05.2024 · 10:08 Uhr
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