Universität Chicago beendet Duldung pro-palästinensischer Proteste

In einer aktuellen Auseinandersetzung um die Grenzen der Meinungsfreiheit an der University of Chicago hat Präsident Paul Alivisatos ein pro-palästinensisches Protestcamp auf dem Campusgelände für unzulässig erklärt. Die Hochschule galt lange als Vorreiter in Fragen der freien Meinungsäußerung, doch scheint nun eine kritische Schwelle erreicht.

Von Anfang an verfolgte die Universitätsadministration eine nachsichtige Linie gegenüber den Campierenden und berief sich dabei auf den so genannten Chicagoer Kodex zur Meinungsfreiheit von 2015, der seither als Maßstab und Orientierung für Hochschulrichtlinien im ganzen Land gilt. Alivisatos jedoch betonte, dass diese Freiheiten ihre Grenzen hätten, sobald universitäre Richtlinien verletzt würden.

"An diesem Punkt sind wir angelangt, da bislang keine Einigung zur Auflösung des Camps erzielt wurde", so Alivisatos in seiner Kommunikation an die Studierenden und Mitarbeiter. "Die Intervention ist notwendig geworden, da die anhaltende Präsenz des Camps das Lernen und die freie Meinungsäußerung anderer blockiert oder den sicheren und geregelten Betrieb der Universität erheblich stört."

Die Studentenproteste sind Teil einer landesweiten Bewegung, die mit Zeltlagern auf Campusgeländen auftritt und Forderungen stellt, unter anderem die Forderung nach Desinvestition aus Waffenherstellern. Mitglieder der führenden Gruppe des Camps, UChicago United for Palestine, werfen der Universitätsleitung vor, nicht ehrlich zu verhandeln.

Christopher Iacovetti, ein Student und Teilnehmer der Verhandlungen, kritisiert den Universitätspräsidenten scharf: "Wir lehnen Alivisatos' wiederholte, herablassende Angebote für ein öffentliches Forum zur Diskussion 'diverser Ansichten' über den Genozid ab, da dies offensichtlich ein verzweifelter Versuch ist, das Gesicht zu wahren, ohne substantielle Änderungen zu bewirken."

Alivisatos, ein Chemiker, der sein Amt als Universitätspräsident 2021 antrat, machte deutlich, dass das Camp über die bloße Präsenz von Zelten hinausgeht. In seiner Stellungnahme berichtet er von Vandalismus an Gebäuden, Blockaden von Wegen, der Zerstörung einer Installation israelischer Flaggen sowie dem Hissen einer palästinensischen Flagge auf einem Mast der Universität. (eulerpool-AFX)

Politics
[Eulerpool News] · 04.05.2024 · 00:03 Uhr
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