Mobileye-Aktie stürzt nach Quartalszahlen ab: Eine Kaufgelegenheit?
Die Aktien des israelischen Unternehmens Mobileye Global, führend im Bereich maschinelles Sehen und fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme (ADAS), erlebten eine turbulente Woche. Nachdem das Unternehmen am Donnerstag seine Jahresprognose drastisch gesenkt hatte, fiel der Aktienkurs um über 20 Prozent.
Die entscheidende Frage, die sich nun viele stellen: Ist dies eine Kaufchance?
Um darauf eine fundierte Antwort zu geben, lohnt ein genauerer Blick auf die Gründe für die Senkung der Prognose sowie die heftige Reaktion des Marktes. Mobileye bietet eine Vielzahl von ADAS- und maschinellen Seh- Lösungen für nahezu alle großen Automobilhersteller weltweit an. Das Unternehmen gilt als führend in diesem Segment und wird von einem visionären CEO, Amnon Shashua, geleitet.
Mobileye war jahrelang die bevorzugte Wahl für Anleger, die auf eine Zukunft mit selbstfahrenden Fahrzeugen setzen. Denn Mobileyes Chips und Systeme werden in den meisten dieser autonomen Fahrzeuge eine entscheidende Rolle spielen, sobald sie auf den Markt kommen.
Am Donnerstagmorgen veröffentlichte Mobileye seine Ergebnisse des zweiten Quartals. Diese fielen besser aus als erwartet: Umsatz und Gewinn pro Aktie waren im Vergleich zum Vorjahr zwar rückläufig, übertrafen jedoch die Erwartungen der Wall Street.
Die Prognose jedoch erzählte eine andere Geschichte. Mobileye reduzierte die Umsatzprognose für 2024 von zuvor 1,83 bis 1,96 Milliarden Dollar auf jetzt 1,6 bis 1,68 Milliarden Dollar – ein Rückgang von 13 Prozent im mittleren Bereich der beiden Spannen. Zudem wird ein operativer Verlust erwartet, der rund 31 Prozent höher liegt als bisher prognostiziert.
Die langfristige These für Mobileye bleibt bestehen, dennoch könnten die kommenden Quartale eine Herausforderung darstellen. Der Grund für die gesenkte Prognose waren „kurzfristige Volumenherausforderungen“, wie Shashua während des Quartalsgesprächs erklärte. Diese resultieren größtenteils aus Schwierigkeiten in China.
Der chinesische Markt für ADAS-Features ist derzeit besonders umkämpft. Da Mobileye erhebliche Geschäfte mit chinesischen Automobilherstellern macht, ist das Unternehmen hier mit drei Herausforderungen konfrontiert: Zunächst einmal verlangsamt sich der Neuwagenmarkt in China, was zu niedrigeren Bestellungen führt. Zudem hat ein wichtiger Kunde die Einführung eines Modells außerhalb Chinas, das mit Mobileye-Technologie ausgestattet werden sollte, verzögert. Und schließlich belasten vermehrte US- und EU-Zölle auf chinesische Fahrzeuge die Absatzprognosen chinesischer Hersteller, die auf Export setzen.
Keine Frage: Die Auslieferungen von Mobileye werden bis Ende 2024, möglicherweise auch länger, geringer ausfallen als erwartet.
Am Freitag senkten mehrere Analysten der Wall Street ihre Kursziele für Mobileye. Eine Analyse von Morgan Stanley sticht dabei besonders hervor: Mobileye sei ein „hochwertiges Asset, das eine herausfordernde Zeit durchläuft“.
Insgesamt bleibt Mobileye ein innovatives Unternehmen mit einem großen Marktanteil in einem wachstumsstarken Segment. Die langfristigen Aussichten sind intakt. Wer Mobileye vor einem Jahr interessant fand, sollte dies auch jetzt noch tun.
Es wird jedoch voraussichtlich ein holpriger Weg in den nächsten paar Quartalen. Ein gezieltes Hineinkaufen in die Aktie durch „Dollar Cost Averaging“ könnte die beste Vorgehensweise sein.
Berücksichtigen Sie vor dem Aktienkauf bei Mobileye Global:
Die Motley Fool Stock Advisor Analysten haben aktuell zehn besonders vielversprechende Aktien identifiziert – Mobileye war nicht darunter. Die ermittelten Aktien könnten in den nächsten Jahren hohe Renditen erzielen.