Lonza revidiert Prognosen nach Verlust des Moderna-Auftrags

Das Unternehmen verliert ertragreichen Auftrag, was zu einer erneuten Herabsetzung seiner Prognosen führt

Die schlechten Nachrichten für den Arznei-Auftragsfertiger Lonza reißen nicht ab. Seit dem überraschenden Chefwechsel im September musste das Schweizer Unternehmen bereits zum zweiten Mal innerhalb von nur drei Monaten die Ergebnisprognose für 2024 senken.

Hauptgrund dafür ist der Verlust eines wichtigen Auftrags von Moderna, einem US-Konzern, der nun die Produktion des Wirkstoffs seines Corona-Impfstoffs in eigene Werke verlagert. Anleger reagierten entsetzt auf die erneute Gewinnwarnung und verließen in Scharen das Unternehmen, was zu einem mehr als zehnprozentigen Einbruch der Lonza-Aktien führte.

Lonza gab außerdem erstmals einen Ausblick für die Jahre 2024 bis 2028 ab. Demnach soll der Umsatz jährlich um durchschnittlich elf bis 13 Prozent wachsen und die bereinigte operative Marge (Ebitda) im Zeitraum von 2024 bis 2028 bei 32 bis 34 Prozent liegen. Analysten hatten jedoch höhere Erwartungen. „Der Investorentag bringt keine positive Wende für Lonza,“ kommentierte Michael Kunz von der Luzerner Kantonalbank. Auch ZKB-Analyst Daniel Buchta äußerte sich skeptisch und betonte, dass 2024 wahrscheinlich erneut ein Übergangsjahr für Lonza werde.

Trotzdem zeigen sich Analysten positiv gestimmt angesichts der geplanten Erhöhung der Dividendenausschüttungen und der leichten Anhebung des Ausblicks für dieses Jahr aufgrund einer Entschädigung für den verlorenen Moderna-Auftrag. Insgesamt musste der einstige Börsenliebling Lonza jedoch seit Anfang 2022 einen Wertverlust von rund 50 Prozent hinnehmen. Dies ist teilweise auf Branchentrends wie die rückläufige Nachfrage nach den hochprofitablen Covid-19-mRNA-Impfstoffen zurückzuführen. Auch die gestiegenen Zinsen tragen dazu bei, dass Biotechfirmen weniger bereit sind, in Entwicklungsprojekte zu investieren. Dies gilt nicht nur für Lonza, sondern auch für andere Unternehmen wie den deutschen Pharmazulieferer Sartorius, den Darmstädter Pharma- und Technologiekonzern Merck sowie den französischen Wirkstoff-Hersteller EuroAPI.

Neben externen Faktoren leidet Lonza jedoch auch unter hausgemachten Problemen. Im September gab Konzernchef Pierre-Alain Ruffieux überraschend und im „gegenseitigen Einvernehmen“ sein Amt auf. Der Verwaltungsratspräsident Albert Baehny übernahm daraufhin zusätzlich die Aufgabe des interimistischen CEOs, bis ein dauerhafter Nachfolger gefunden wird. Dies war bereits der vierte Chefwechsel innerhalb von nur vier Jahren. Am Dienstag äußerte sich das Unternehmen nicht weiter zu der Suche nach einem neuen Firmenlenker.

Finanzen / Eulerpool Business
[Eulerpool News] · 17.10.2023 · 14:00 Uhr
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