Cloud-Giganten profitieren von KI-Infrastruktur: Amazon Web Services erreicht 100 Milliarden Dollar Umsatzziel

Im Wettstreit um die Vorherrschaft auf dem lukrativen Markt für Künstliche Intelligenz (KI) zeichnet sich ein klares Muster ab: Das Geschäft mit der notwendigen Infrastruktur für den Aufbau von KI-Dienstleistungen erweist sich als deutlich rentabler als der Verkauf der KI-Services selbst. Eine Betrachtung der bisherigen Technologiekonzernerträge des Jahres zeigt, dass vor allem die Cloud-Sparten von Alphabet und Microsoft herausragende Ergebnisse erzielten und damit andere Unternehmensbereiche in den Schatten stellten. Amazon schließt sich mit seinen Amazon Web Services, dem weltweit größten Cloud-Geschäft, dieser Erfolgsreihe an.

Mit einer jährlichen Umsatzrate von nunmehr 100 Milliarden Dollar erwirtschaftet das Cloud-Unternehmen inzwischen 17 Prozent des Gesamtumsatzes, trägt aber überproportional mit mehr als 61 Prozent zum Betriebsergebnis bei. Diese beeindruckende Leistung ist maßgeblich für den Gesamtgewinn des Konzerns verantwortlich.

Die anhaltende Pandemie führte bei Amazon zur kostspieligen Erweiterung von Lagern, Lieferinfrastruktur und einer Erhöhung der Mitarbeiterzahl, was eine erhöhte Betriebsausgabe zur Folge hatte - zeitgleich ließ das Umsatzwachstum nach. Mit einem negativen freien Cashflow in den Jahren 2021 und 2022 reagierte das Unternehmen mit einer Erhöhung seiner Schulden und einer Verschärfung der Kostendisziplin, welche sich nun auszahlt. Im jüngsten Quartal konnte das in Seattle ansässige E-Commerce- und Cloud-Unternehmen seinen Betriebs- und Nettoertrag verdreifachen. Der freie Cashflow der vergangenen zwölf Monate überstieg die Marke von 50 Milliarden Dollar.

Eine noch zu beantwortende Frage ist, ob Amazon am Anfang einer neuen, enormen Ausgabenoffensive steht. Obwohl Pläne zur Schuldenreduktion und Erhöhung der Kapitalinvestitionen in diesem Jahr angekündigt wurden, vermied es CEO Andy Jassy in einem Gespräch mit Analysten, sich zu Fragen der Intensität von Kapitalinvestitionen und deren langfristigen Auswirkungen auf die Gewinne zu äußern. Möglicherweise war eine Wiederholung der verhaltenen Marktreaktion auf die Ausgabenpläne von Meta in der vergangenen Woche, die zu einem Kursrückgang führte, ein Beweggrund für diese Vorsicht.

Kapitalausgaben werden dieses Jahr steigen, da Amazon zunehmend in Rechenzentren investiert. Zukünftige Ausgaben, insbesondere für die Entwicklung eigener KI-Werkzeuge, bleiben jedoch ungewiss. Trotz der Positionierung als Plattform für diverse KI-Modelle und dem Angebot eigener generativer KI-Dienste für Geschäftskunden, wie zum Beispiel des günstigeren AWS-Assistenz-Chatbots Q, im Vergleich zu Microsofts Copilot oder Googles Duet AI, hielt sich Amazon bezüglich der Prognose künftiger Einnahmequellen zurück.

Eine weitere unbeantwortete Frage ist, wann Amazon sich Meta, Alphabet, Microsoft, Nvidia und Apple anschließt und eine Dividende ausschüttet. Diese Konzerne nutzen die Dividendenzahlungen, um das kurzfristige Interesse der Aktionäre auch bei beschleunigten Langzeitinvestitionsplänen zu bekräftigen. Bei Amazon ist der Aufschwung des freien Cashflows jedoch noch ein relativ junges Phänomen, sodass Dividendenzahlungen für das Jahr 2024 noch nicht diskutiert werden. (eulerpool-AFX)

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[Eulerpool News] · 01.05.2024 · 04:26 Uhr
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