Widerstand im Wald: Umweltschützer fordern Stopp des Tesla-Ausbaus in Grünheide

Der Widerstand gegen die Erweiterungspläne des amerikanischen Autoherstellers Tesla nimmt an Fahrt auf, wobei Umweltschützer vehement ein Ende der Bauvorhaben in Grünheide bei Berlin verlangen. Das Protestbündnis „Tesla den Hahn abdrehen“ um die Sprecherin Lou Winters kündigte an, den Wald unmittelbar neben der bereits bestehenden Tesla-Produktionsstätte besetzt zu halten, um eine weitere Rodung zu blockieren. Der Protest zieht nicht nur lokale Bewohner an, sondern solidarisiert auch Aktivisten aus dem gesamten Bundesgebiet.

Das seit Donnerstag errichtete Camp mit seinen zehn Baumhäusern gleicht einer Miniaturgemeinde, welche Lebensmittel- und Materialspenden von Besuchern aus der Region erhält. Die Unterstützung der Anwohner von Grünheide, einer Kleinstadt mit 9000 Einwohnern, scheint gesichert. Diese sprachen sich in einer jüngsten Befragung mehrheitlich gegen Teslas Erweiterungsabsichten aus. Noch verschärft wird die Lage durch den Besuch der bekannten Flüchtlings- und Klimaaktivistin Carola Rackete, welche die Notwendigkeit eines Baustopps herausstellte.

Die Streitpunkte sind vielfältig: Es geht nicht nur um das lokale Ökosystem, sondern auch um überschrittene Abwassergrenzwerte und Unstimmigkeiten bezüglich ausstehender Bebauungspläne. Trotz der umweltfreundlichen Fassade, welche Tesla durch den Bau eines Güterbahnhofs und die damit verbundene Verkehrsverlagerung auf die Schiene zu pflegen versucht, bleibt die Kritik am Rohstoffabbau für Batterien, insbesondere Lithium, ein zentraler Streitpunkt. Das Protestbündnis setzt sich stattdessen für die Fertigung von Elektrobussen und die Förderung kostenloser Nahverkehrsangebote ein.

Indessen beschränken sich die Behörden darauf, das Camp zu dulden, mit gewissen Auflagen wie einer Obergrenze an Baumhäusern und verstärktem Umweltschutz vor Ort. Die Position des Landes, welches die Ansiedlung Teslas als Wachs­tumsmotor für die Region betrachtet, bleibt bislang unerschüttert, ebenso wie die Haltung Teslas selbst, das nicht auf die Aktionen reagierte.

Die bevorstehende Demonstration am 10. März und das im Mai geplante Aktionswochenende "Disrupt Tesla" werden zeigen, inwieweit der aktuelle Widerspruch gegen den Autobauer zu einer Rückbesinnung oder gar einer Kurskorrektur führen kann. (eulerpool-AFX)

Green
[Eulerpool News] · 03.03.2024 · 17:11 Uhr
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