Kreml lehnt Verlängerung der Waffenruhe ab: Uneinigkeit zwischen Moskau und Kiew
Der Kreml hat das Angebot von Kiew, die bestehende Waffenruhe auf 30 Tage zu verlängern, abgelehnt. Nach Angaben des Kremlsprechers Dmitri Peskow seien noch einige offene Fragen zu klären, bevor eine langfristige Waffenruhe in Betracht gezogen werden könne. Diese Position wird ebenso von Präsident Wladimir Putin vertreten, der bereits im März Bedingungen für die Waffenruhe formulierte. Diese sehen vor, dass die Ukraine die Zeit nicht zur Umgruppierung ihrer Streitkräfte oder zur Wiederbewaffnung nutzen darf, während ähnliche Beschränkungen für Russlands Militär nicht thematisiert wurden.
Im Rahmen des Gedenkens an das Ende des Zweiten Weltkriegs hat Putin eine dreitägige Waffenruhe angeordnet, die von Moskau als eine Geste der Menschlichkeit präsentiert wird. Während der Zeit vom 8. bis 11. Mai, die auch die Siegesparade auf dem Roten Platz umfasst, sollen die Feindseligkeiten ruhen. Moskau hofft, diese temporäre Waffenruhe könnte der Beginn direkter Verhandlungen ohne Vorbedingungen sein, wie Außenminister Sergej Lawrow bei einem Treffen der BRICS-Außenminister in Rio de Janeiro erklärte.
Doch in Kiew stößt die dreitägige Feuerpause auf Skepsis und wird als eine Strategie gesehen, vermeintliche Dialogbereitschaft vorzutäuschen. Auch Lawrow kritisierte die 30-tägige Waffenruhe als potenzielle Gefahr, die zur weiteren militärischen Unterstützung der Ukraine genutzt werden könnte. Peskow verteidigte die russische Position als einen Akt des guten Willens, während Kiew seinerseits auf eine längerfristige Waffenruhe drängt, die der Kreml jedoch als inakzeptabel betrachtet.