Blockade verstärkt humanitäre Krise im Gazastreifen: Alarmierende Berichte über Kindersterblichkeit
Die anhaltende Blockade des Gazastreifens hat gravierende Auswirkungen auf die Bevölkerung, insbesondere auf die jüngsten Mitglieder der Gesellschaft, wie aktuelle Berichte aus den palästinensischen Gebieten nahelegen. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums sind 57 Kinder an den Folgen von Unterernährung gestorben. Diese schockierenden Zahlen wurden von Rik Peeperkorn, dem Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den Palästinensischen Gebieten, genannt.
Zwar sind die Angaben noch nicht von der UN-Organisation verifiziert worden, dennoch beobachtet die WHO einen eklatanten Anstieg der Unterernährung bei Kindern. Peeperkorn betonte, dass der Tod oft nicht direkt durch Hunger, sondern durch damit verbundene Krankheiten wie Lungenentzündungen und Magen-Darm-Infektionen eintritt.
Die WHO-Zentrale in Genf äußerte Befürchtungen, dass die tatsächliche Zahl der verstorbenen Kinder sogar noch höher liegen könnte, was auf die prekäre Ernährungslage in der Region zurückzuführen sei. Seit Anfang März unterbindet das israelische Militär die Zuführung von Hilfsgütern in den Gazastreifen und beschuldigt die palästinensische Hamas, diese Waren gewinnbringend zu veräußern, um damit militärische Aktivitäten zu finanzieren.
Parallel dazu hat die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) zu Beginn der Woche eine dringende Warnung über eine sich verschärfende Hungersnot in dem Küstengebiet ausgesprochen. Eine aktuelle Analyse der FAO zeigt, dass die gesamte Bevölkerung von circa 2,1 Millionen Menschen im Gazastreifen akut von Ernährungsunsicherheit betroffen ist. Von diesen leiden schätzungsweise 244.000 Menschen bereits unter einer deutlichen Hungersnot.