Glastonbury Festival: Rekordgewinne trotz Kritik an Kommerzialisierung
Das renommierte Glastonbury Festival kann sich über eine beeindruckende Verdopplung seiner Gewinne im letzten Jahr freuen, stellt sich jedoch gleichfalls kritischen Stimmen gegenüber, die eine zunehmende Kommerzialisierung des Events bemängeln. Die aktuellen Geschäftszahlen, eingereicht bei Companies House, weisen einen Vorsteuergewinn von 5,9 Millionen Pfund für das Jahr bis März 2024 aus, ein signifikanter Anstieg gegenüber 2,9 Millionen Pfund im Vorjahr.
In einem bewährten Schritt spendete das Festival in diesem Zeitraum 5,2 Millionen Pfund an Organisationen wie Oxfam, Greenpeace und WaterAid, was sein fortwährendes Engagement für wohltätige Zwecke unterstreicht. Trotz dieser lobenswerten Initiative steht das Festival unter Beschuss des 79-jährigen kanadischen Musikers Neil Young, der das Event als zu stark unter dem Einfluss des BBC und „unternehmerisch gesteuert“ kritisiert. Young, der 2009 als Headliner auftrat, äußerte, dass er und seine Band zu unerwünschten Aktivitäten gedrängt wurden und daher nicht wieder auftreten würden.
Die BBC fungiert seit 1997 als exklusiver Broadcast-Partner des Festivals, während das Event zugleich Partnerschaften mit Unternehmen wie der Co-op und Vodafone pflegt. Trotz der Vorbehalte steigen Glastonburys Gewinne im Vergleich zu einem Gesamtumsatz von 68,4 Millionen Pfund noch moderat aus, was einer Steigerung von 20 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Eine im Jahr 2023 durchgeführte Studie ergab, dass das Festival einen wirtschaftlichen Beitrag von rund 168 Millionen Pfund für britische Unternehmen leistete. Nach der pandemiebedingten Zwangspause in den Jahren 2020 und 2021 empfing Glastonbury im vergangenen Jahr etwa 210.000 Besucher auf der Worthy Farm in Somerset. Die Organisatoren haben bereits Sir Rod Stewart als Performer für 2025 angekündigt und planen eine Pause im Jahr 2026, um dem Farmland Erholung zu bieten.
Die Aufgaben der täglichen Festivalorganisation hat Michael Eavis bereits vor einigen Jahren an seine Tochter Emily übergeben und übertrug ihr im Oktober 2024 auch offiziell seine finanziellen Anteile am Unternehmen. Im Juni 2024 investierte das Festival zudem 3,7 Millionen Pfund in den Erwerb von zusätzlichem Land.
