Mehr Erwerbstätigkeit für Frauen: Ein Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit
Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas fordert nachdrücklich die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Frauen, um deren Erwerbsbeteiligung zu steigern. In einem Interview mit der 'Bild am Sonntag' erklärte die SPD-Politikerin, dass Arbeitgeber die Arbeitswelt so gestalten sollten, dass mehr Mütter in Vollzeit arbeiten können. Eine solche Maßnahme könne nicht nur individuelle Karrieren voranbringen, sondern auch die Gesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden in Deutschland erhöhen. Jede zusätzliche Arbeitskraft und Stunde sei laut Bas ein Fortschritt.
Auch Bundeskanzler Friedrich Merz von der CDU unterstrich kürzlich in seiner ersten Regierungserklärung, dass Deutschland auf eine „gewaltige Kraftanstrengung“ angewiesen sei, um seine Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu steigern. Er betonte, dass es notwendig sei, sowohl mehr als auch effizienter zu arbeiten, um wirtschaftlich wieder an Boden zu gewinnen.
Bas machte jedoch deutlich, dass eine höhere Erwerbsbeteiligung der Frauen nur durch ein koordiniertes Zusammenspiel aller Akteure umgesetzt werden könne. Viele Frauen steckten unfreiwillig in der Teilzeitfalle, da unzureichende Kinderbetreuungsangebote und familienfeindliche Arbeitszeitmodelle ihnen kaum Alternativen ließen. Dies führe nicht nur zu einem niedrigeren Einkommen, sondern auch zu drohender Altersarmut.
Um dem entgegenzuwirken, plant die Bundesregierung zwei gezielte Maßnahmen: Zum einen soll der Ausbau der Kinderbetreuung forciert werden. Zum anderen werden steuerliche Anreize für Arbeitgeber geschaffen, die Prämien für den Übergang von Teilzeit zu Vollzeit auszahlen. Eine gesteigerte Erwerbsbeteiligung könnte beträchtliche Effekte haben: Würden die 9,3 Millionen in Teilzeit arbeitenden Frauen wöchentlich zwei zusätzliche Arbeitsstunden leisten, entspräche dies laut dem Arbeitsministerium etwa einer halben Million zusätzlicher Vollzeitstellen.