Wiener Börse in verhaltener Bewegung vor Ostern
Der österreichische Aktienmarkt hat am Gründonnerstag leichte Verluste verzeichnet, nachdem Anleger sich zum Wochenbeginn erholt zeigten und nun vor dem langen Osterwochenende Vorsicht walten ließen. Die erwartete Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) um 25 Basispunkte blieb ohne nennenswerten Einfluss auf die Aktienkurse und führte nicht zu größeren Marktbewegungen.
Das Wiener Leitbarometer ATX startete zunächst schwächer in den Handelstag, konnte jedoch bis zum Börsenschluss einen Großteil der Verluste ausgleichen und beendete den Tag mit einem kleinen Minus von 0,05 Prozent bei 3.916,09 Punkten. Im Verlauf der verkürzten Handelswoche konnte der Leitindex damit insgesamt eine beeindruckende Erholung von 5,4 Prozent verbuchen. Auch andere europäische Börsen verzeichneten vor dem langen Wochenende moderate Verluste.
Die in ihrem geldpolitischen Kurs zurückhaltende Haltung der EZB, verkündet von Präsidentin Christine Lagarde, beinhaltete eine Senkung des Einlagenzinses um 0,25 Prozentpunkte, was für Banken und Sparer von Bedeutung ist. Lagarde sprach von einer „außergewöhnlich hohen Unsicherheit“ und vermied Hinweise auf den weiteren Zinsverlauf. Ökonomen interpretierten jedoch gewisse Signale aus dem Statement, welche auf mögliche zukünftige Lockerungsmaßnahmen hindeuten könnten.
Unter den Wiener ATX-Schwergewichten verlor Erste Group am Handelstag 1,5 Prozent. Dagegen konnten OMV, Bawag und Verbund kleine Gewinne von bis zu 0,7 Prozent verzeichnen. Die Aktie von Andritz stieg um 0,3 Prozent an, trotz einer leichten Senkung des Kursziels durch Analyst Nicolas Kneip der Wiener Privatbank, der jedoch in seiner Kaufempfehlung bestärkt blieb. Die Bauwerte litten unter der Konsolidierung des europäischen Sektors, wodurch Strabag und Porr Rückgänge von 2,8 beziehungsweise 3,6 Prozent erfuhren.