PS5-Preisschock droht: Sony erwägt Preiserhöhung nach 650-Millionen-Dollar-Zollverlust
In einer Zeit, in der Gaming-Hardware ohnehin schon tiefe Löcher in die Geldbörsen reißt, bahnt sich am Horizont eine weitere finanzielle Sturmfront an. Nach Nintendo und Microsoft könnte nun auch Sony den Preishammer schwingen und die PlayStation 5 empfindlich verteuern. Der Grund: Ein massiver Einkommensverlust durch die jüngsten US-Zölle, der das Unternehmen zum Handeln zwingt und möglicherweise zu drastischen Maßnahmen treibt, die letztendlich die Spieler ausbaden müssen.
Zoll-Schock: 650 Millionen Dollar Verlust durch Handelspolitik
Die jüngsten Finanzergebnisse des japanischen Elektronikgiganten zeichnen ein beunruhigendes Bild: Sony rechnet mit einem Einbruch des Betriebseinkommens um sage und schreibe 100 Milliarden Yen – umgerechnet etwa 650 Millionen Dollar – allein aufgrund der verschärften US-Zollpolitik. Eine astronomische Summe, die selbst für einen Konzern von Sonys Kaliber schmerzhafte Konsequenzen haben muss.
In einer Webkonferenz, deren Ausschnitte von Brancheninsider Destin Legarie auf Twitter geteilt wurden, ließ Finanzvorstand Lin Tao die Bombe platzen: Das Unternehmen erwägt ernsthaft, diese finanziellen Einbußen durch höhere Hardwarepreise zu kompensieren – mit anderen Worten, die Rechnung sollen die Konsumenten begleichen.
„Made in USA“ – Sonys verzweifelter Ausweg aus der Zollfalle?
Besonders brisant sind die Äußerungen von Präsident und CEO Hiroki Totoki zur Produktionsverlagerung. Auf die Frage nach einer möglichen PS5-Fertigung auf US-Boden antwortete der Konzernchef diplomatisch, aber unmissverständlich: Eine solche Maßnahme „muss in Zukunft in Betracht gezogen werden.“ Eine bemerkenswerte Aussage, die den Ernst der Lage unterstreicht und fundamentale Veränderungen in Sonys globaler Produktionsstrategie andeutet.
Welche zeitlichen Horizonte eine derartige Produktionsverlagerung mit sich bringen würde und welche tiefgreifenden Auswirkungen dies auf Sonys gesamte Geschäftsstrategie hätte, bleibt allerdings vorerst im Reich der Spekulation. Die komplexen Lieferketten der Konsolenindustrie lassen sich nicht über Nacht umstrukturieren, und eine US-Produktion könnte trotz eingesparter Zölle letztendlich sogar höhere Gesamtkosten verursachen.
Preiserhöhung als Déjà-vu: Sonys wiederkehrendes Muster
Sollte Sony tatsächlich an der Preisschraube drehen, wäre dies keineswegs ein Novum. Bereits im vergangenen Jahr wurden japanische Kunden mit höheren PS5-Preisen konfrontiert. Noch frischer im Gedächtnis sind die kürzlichen Preisanpassungen in Großbritannien, Australien und Neuseeland – ein globales Muster, das sich nun womöglich auf den größten Spielemarkt der Welt ausweitet.
Aktuell schlägt die PS5 Slim in den Vereinigten Staaten mit 499,99 Dollar zu Buche, während das Flaggschiff PS5 Pro mit 699,99 Dollar bereits die Schmerzgrenze vieler Gamer-Budgets ausreizt. Eine weitere Preiserhöhung könnte die psychologisch wichtige 500-Dollar-Marke für das Basismodell sprengen und die Pro-Variante gefährlich nahe an die 800-Dollar-Schwelle rücken – Territorium, das bislang High-End-Gaming-PCs vorbehalten war.
Zwischen Erfolg und Bedrohung: 77,8 Millionen PS5-Konsolen im Rücken
Trotz dieser düsteren Aussichten kann Sony aus einer Position relativer Stärke agieren. Mit beeindruckenden 77,8 Millionen ausgelieferten PS5-Einheiten (Stand 31. März 2025) hat die Konsole ihren Platz in den Wohnzimmern der Welt gefestigt. Diese installierte Basis gibt Sony einen gewissen Spielraum für unpopuläre Entscheidungen – doch die Frage bleibt, wie viel Preisdruck die Loyalität der Kunden aushält, besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit.