Wie die neuen Sanktionen Russlands Wirtschaft umkremplen

Erste messbare Erfolge der Sanktionen: Deutliche Risse im russischen Außenhandel und Unruhen in der Oligarchie.
Trotz früherer Wachstumszahlen könnte die russische Wirtschaft unter den neuen, verschärften Sanktionen leiden, die insbesondere die Handelsbeziehungen zu Drittstaaten erschweren und Finanztransaktionen verteuern.

Die Wirkung der internationalen Sanktionen gegen Russland tritt in eine entscheidende Phase. Frühere Maßnahmen, die auf direkte Einschränkungen abzielten, wurden oft umgangen.

Doch die jüngsten Initiativen des Westens, die sich auf die finanziellen Verbindungen Russlands zu Ländern wie China und die Türkei konzentrieren, zeigen nun deutlich ihre Effekte.

Diese Strategie könnte sich als Wendepunkt in der wirtschaftlichen Isolation Russlands erweisen.

Wladimir Potanin plant, Produktionsstätten ins Ausland zu verlagern, um Sanktionen zu umgehen, was in politischen Kreisen Russlands für Unruhe sorgt.

Sanktionen treffen ins Mark

Michail Zadornow, ehemaliger russischer Finanzminister und jetzt Bankmanager, vergleicht die Situation mit medizinischen Thrombosen: Hauptarterien des russischen Handels seien blockiert, was zu einer gefährlichen Stagnation führt.

Die Befürchtung sekundärer Sanktionen hält selbst die stärksten Partner Russlands davon ab, das finanzielle Blut – die Kapitalflüsse, die den Handel am Leben erhalten – zirkulieren zu lassen.

Radikale Gegenmaßnahmen und interne Kritik

Während der Druck steigt, sorgen radikale Pläne eines Top-Oligarchen, die Produktion ins Ausland zu verlagern, für Unruhe nicht nur auf internationaler, sondern auch auf interner politischer Ebene.

„Wenn türkische Banken, wie kürzlich geschehen, plötzlich keine Zahlungen mehr für russische Importe annehmen und auch Transaktionen in chinesischen Yuan schwieriger werden, könnten Russland sehr bald wichtige Maschinen und Bauteile aus dem Westen wie etwa Mikrochips fehlen“, sagt Vasily Astrov (Russland-Experte).

Diese Vorschläge zeigen, wie verzweifelt auch die Wirtschaftselite ist, die Sanktionen zu umgehen oder deren Auswirkungen zu mildern.

Die Exportzahlen aus der Türkei und China nach Russland sinken drastisch, was die Isolation des russischen Marktes weiter verschärft und zeigt, wie effektiv die Sanktionen sekundärer Staaten wirken.

Die Kosten steigen

Der Versuch, über Drittstaaten zu operieren, war lange eine Ausweichstrategie, die nun versagt. Berichte aus China und der Türkei zeigen, dass auch dort die Bereitschaft schwindet, sich gegen die internationale Staatengemeinschaft zu stellen.

Die Ergebnisse sind ein Rückgang der Exporte und eine zunehmende Isolation des russischen Marktes. Experten verzeichnen Preissteigerungen von über 80% für sanktionierte Güter.

Der Blick auf die globale Bühne

Die USA und ihre Verbündeten schärfen kontinuierlich die Richtlinien und erhöhen den Druck auf internationale Finanzinstitutionen, die noch Verbindungen zu Russland pflegen.

Der jüngste Präsidentenerlass und die folgenden Compliance-Anweisungen zwingen Banken weltweit zu einer übermäßigen Vorsicht, die das Risiko einer Beteiligung an russischen Transaktionen weiter erhöht.

Langfristige Aussichten

Obwohl die russische Wirtschaft zuletzt noch Wachstum verzeichnete, deuten die jüngsten Prognosen darauf hin, dass die Verschärfung der Sanktionen das Wachstum deutlich bremsen könnte.

Trotz potenzieller Umgehungsstrategien sind die Aussichten düster, da jede neue Sanktionsrunde die Kosten für die Umgehung erhöht und gleichzeitig die wirtschaftliche Effizienz Russlands untergräbt.

Politik
[InvestmentWeek] · 13.05.2024 · 09:00 Uhr
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