Tarifkonflikt bei der Telekom schwelt weiter: Gewerkschaft Verdi fordert deutlich höhere Löhne
Die Tarifverhandlungen bei der Deutschen Telekom gestalten sich weiterhin komplex und zeugen von deutlichen Differenzen zwischen den Interessensgruppen. Die jüngst in Köln unterbreiteten Vorschläge der Arbeitgeberseite, zu denen eine Einmalzahlung als Inflationsausgleich von 2000 Euro in diesem Jahr zählt, konnten die Gewerkschaft Verdi nicht überzeugen. Gemäß der Unternehmensleitung ist darüber hinaus eine Anhebung der Monatsgehälter um 4,2 Prozent, vorgesehen für den Beginn des Jahres 2025, Teil des Angebots. Diese Erhöhung soll im Oktober desselben Jahres durch einen weiteren Aufschlag von zusätzlichen 150 Euro monatlich ergänzt werden. Von dieser Regelung würden nach Unternehmensangaben Azubis und duale Studenten ebenso profitieren.
Die Vertretung der Arbeitnehmerschaft bleibt jedoch bei ihrer Forderung nach einer deutlich substantielleren Erhöhung der Bezüge. Verdi verlangt eine zwölfprozentige Aufbesserung der Gehälter innerhalb eines Jahres, während die Telekom eine Vertragslaufzeit von 27 Monaten anstrebt. Die Angelegenheit betrifft laut der Telekom rund 55.500 Angestellte, wohingegen Verdi eine Ausweitung auf zusätzliche Bereiche des Konzerns fordert, was die Reichweite des Tarifvertrags auf 70.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhöhen würde.
Warnstreiks in den vergangenen Wochen haben bereits zu spürbaren Auswirkungen für Kunden des Telekommunikationsanbieters geführt. Serviceleistungen wie Terminvereinbarungen mit Technikern und die Erreichbarkeit der Hotline waren beeinträchtigt. Vor diesem Hintergrund und angesichts der festgefahrenen Lage ist die Wahrscheinlichkeit weiterer Arbeitskampfmaßnahmen gegeben. (eulerpool-AFX)