Stellantis verzeichnet Absatzrückgang zu Jahresbeginn
Der Automobilkonzern Stellantis erlebte im ersten Quartal des Jahres einen bemerkbaren Abschwung bei den Verkaufszahlen. Ein Rückgang um zehn Prozent des Absatzes auf 1,34 Millionen Fahrzeuge kennzeichnet den Jahresstart, wobei die Gründe hierfür unter anderem in anstehenden Modellwechseln zu finden sind. Finanziell spiegelt sich dies in einem Umsatzeinbruch um 12 Prozent wider, der das Unternehmen bei 41,7 Milliarden Euro angelangt sieht. Mit dieser Entwicklung verfehlt der Hersteller, zu dessen Markenportfolio Namen wie Peugeot, Fiat, Chrysler, Jeep und Opel zählen, die Erwartungen von Marktanalysten deutlich. Trotz des Dämpfers hält das Management an seinen Jahresprognosen fest und blickt erwartungsvoll auf die zweite Jahreshälfte.
Im Tagesverlauf reagierte der Aktienmarkt empfindlich auf diese Neuigkeiten, und Stellantis-Aktien verzeichneten einen Rückgang von circa 3,7 Prozent. In diesem Kontext stand der Automobilhersteller in einer Reihe mit den deutschen Branchenkollegen Volkswagen und Mercedes-Benz, die ebenfalls mit Absatzproblemen in das neue Geschäftsjahr gestartet sind und im EuroStoxx 50 zu den schwächsten Papieren zählten.
Die Analysten sind sich in ihrer Einschätzung nicht einig. George Galliers von Goldman Sachs sieht die Umsatzverfehlungen von Stellantis kritisch, wohingegen RBC-Spezialist Tom Narayan die Ansicht vertritt, dass die Anleger Marktanteilsverluste hinnehmen könnten, solange die Strategie der Preisstabilität bestehen bleibt. Zusätzlich könnten Dividendenerhöhungen und Rückkaufprogramme für Aktien als stützende Faktoren dienen. Philippe Houchois von Jefferies hebt hervor, dass insbesondere in Europa die Nachfrage nach Elektroautos sowie das Geschäft allgemein enttäuschend verlaufen sei.
Im internationalen Vergleich stach der Absatzrückgang in den USA hervor, wo Stellantis deutliche Einbußen hinnehmen musste. Währungseinflüsse und der bevorstehende Anlauf neuer Modelle im zweiten Halbjahr sind weitere Faktoren, die den momentanen Verkaufszahlen entgegenstanden. Natalie Knight, die Finanzchefin von Stellantis, zeigte sich dennoch optimistisch bezüglich kommender Verbesserungen in Wachstum und Rentabilität.
Die Herausforderungen des Marktes spiegeln sich auch in Warnungen des Stellantis-Chefs Carlos Tavares wider, der auf ein anspruchsvolles Jahr mit steigenden Lohnkosten und dem Entfall staatlicher Elektroauto-Förderungen hinweist. Als Reaktion darauf hat das Management bereits Sparmaßnahmen eingeleitet, um den Kurs des Unternehmens zu stabilisieren. (eulerpool-AFX)