Politische Geduld auf dem Prüfstand: Während die Weltpolitik nicht stillsteht, wartet Deutschland
In Erwartung der neuen Regierung wird es Zeit, dass die Union am Montag ihre Ministerriege bekannt gibt und so klare Strukturen schafft. Die SPD indes zieht die Mitgliederbefragung zur neuen Koalition in einer Art und Weise in die Länge, die im digitalen Zeitalter antiquiert anmutet. Angesichts einer lediglich digital erforderlichen Abstimmung, die ein einfacher Mausklick beenden könnte, erscheint der veranschlagte Zeitraum von zwei Wochen übertrieben.
Zeitgleich spielt sich auf der Weltbühne ein Drama zwischen Krieg und Frieden ab, Zölle und Wirtschaftsturbulenzen schweben drohend am Horizont. In Deutschland wächst die Unzufriedenheit, was sich in den Umfragewerten widerspiegelt: Die AfD gewinnt an Boden, da das Gefühl vorherrscht, dass politische Prozesse auch zwei Monate nach der Wahl noch immer auf der Stelle treten. Angesichts des rasanten digitalen Wandels wirkt diese politische Stagnation nahezu aus der Zeit gefallen.