Ölpreise markieren tiefsten Stand seit Wochen
In einer weiteren Runde der Verluste setzen die Ölpreise ihre schwächelnde Performance fort und rutschen am Freitagabend weiter ab. Eine kurze Erholung am Morgen, die Hoffnungen auf eine Stabilisierung des Marktes geweckt hatte, verpuffte, und gegen Nachmittag zeigte der Markt erneut Abwärtstendenzen. Diese führten zu Preisniveaus, die seit März nicht mehr gesehen wurden. So fiel der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent mit Lieferung im Juli auf 83,12 US-Dollar und verzeichnete damit einen Preisrutsch um 56 Cent im Vergleich zum Vortag. Noch stärker traf es die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI), deren Preis für das Juni-Fass um 62 Cent auf 78,35 Dollar sank. Im Wochenvergleich weisen die Ölmärkte den ausgeprägtesten Wertverlust seit Februar auf, wobei der Preis um circa fünf Dollar pro Barrel gefallen ist. Marktanalysten identifizieren den Konflikt im Gazastreifen als einen der Stimmungsdämpfer – obgleich dieser bisher nicht direkt die Ölproduktion in Nahost beeinträchtigt hat. Die Anspannungen und das Potenzial für eine Eskalation, allem voran mit einem Einbezug Irans, haben in der Vergangenheit Risikoprämien in die Höhe getrieben. Einen zusätzlichen Druckfaktor repräsentiert der überraschende Anstieg der Ölreserven in den Vereinigten Staaten, ausgelöst durch gestiegene Nettoimportmengen, wie Carsten Fritsch, Rohstoffexperte der Commerzbank, kommentiert. Mit einem Anwachsen der Lagerbestände um 7,3 Millionen Barrel allein in der vergangenen Woche, sieht sich der Ölpreis einem Überangebot gegenüber, das auf die Preise drückt. (eulerpool-AFX)