Hintergrund: Am Anfang war die Nähmaschine

Rüsselsheim (dpa) - Der Autobauer Opel begann einst mit Nähmaschinen. Er gehört seit 1929 zum US-Konzern General Motors (GM). Etappen der Firmengeschichte des Traditionsunternehmens:

1862: Der Schlosser Adam Opel produziert in Rüsselsheim seine erste Nähmaschine und richtet 1863 seine Werkstatt in einem ehemaligen Kuhstall ein.

1886: Opel nimmt die Fahrradproduktion auf - zunächst mit Hochrädern.

1899: Das erste Automobil rollt aus der Fabrik in Rüsselsheim. Der Kraftwagen nach Plänen des Dessauer Erfinders Friedrich Lutzmann leistet 3,5 PS und fährt Tempo 20.

1924: Als erster deutscher Hersteller führt Opel die Serienproduktion mit Fließbandtechnik ein. Erstes Modell ist der nur in grün lieferbare «Laubfrosch», offizielle Bezeichnung «Opel 4/12 PS».

1928: Mit steigenden Verkaufszahlen bei Personen- und Lastwagen ist Opel der größte deutsche Autohersteller mit einem Marktanteil von 37,5 Prozent. Der «Raketenwagen» RAK 2 erreicht auf der Berliner Avus 238 Stundenkilometer - ein Rekord.

17. März 1929: Die Familie Opel verkauft zunächst 80 Prozent der Aktien für rund 120 Millionen Reichsmark an GM. Wilhelm von Opel und sein Bruder Fritz behalten zunächst 20 Prozent, scheiden aber bis 1931 ganz aus dem Unternehmen aus.

1944: Im Zweiten Weltkrieg wird das Rüsselsheimer Werk schwer getroffen, die Fabrik in Brandenburg fast völlig zerstört. Opel hatte zahlreiche Blitz-Lastwagen-Modelle und Teile für die Wehrmacht produziert.

1947: Die Autoproduktion beginnt wieder - mit einer überarbeiteten Version des Vorkriegsmodells Opel Olympia.

1962: Der erste Opel Kadett läuft im neuen Werk in Bochum vom Band.

1970: Es folgt das erste Manta-Coupé.

1971: Der zehnmillionste Opel vom Band ist ein Rekord Caravan.

1993: Opel zeigt seinen zu Volkswagen gewechselten ehemaligen Chef- Einkäufer José Ignacio López wegen Industriespionage an. 1997 schließen VW und GM einen Vergleich. VW zahlt 100 Millionen Dollar.

1998: Der deutsche Marktanteil, in Spitzenjahren bei mehr als 25 Prozent, fällt nach Qualitätsproblemen und Konflikten mit der Muttergesellschaft auf den vorläufigen Tiefpunkt von rund 14 Prozent; in der Folge geht es weiter runter. In den ersten neun Monaten 2009 lag der Marktanteil bei 9 Prozent.

2004: Radikaler Sanierungskurs bei GM. Bei der deutschen Tochter werden bis 2006 rund 10 000 Stellen gestrichen.

2005: Der Betriebsrat und das Opel-Management unterschreiben einen «Zukunftsvertrag», der die Existenz der Werke in Rüsselsheim, Bochum und Kaiserslautern bis 2010 sichern soll. Die Adam Opel AG wandelt sich von einer Aktiengesellschaft zu einer GmbH.

2008: Nach Absatzeinbruch und massiven Verlusten bittet Opel als erster deutscher Autohersteller den Staat um Hilfe. Eine Bürgschaft von Bund und Ländern soll das Unternehmen stützen.

2009: Um nicht in den Strudel der GM-Insolvenz zu geraten, arbeitet Opel an einem Konzept zur Trennung von dem schwer angeschlagenen Mutterkonzern. Zwei Tage vor der GM-Pleite am 1. Juni einigen sich Bund, Länder, GM und das US-Finanzministerium nach langem Poker mit dem österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna auf ein Rettungskonzept für Opel. Am 3. November beschließt GM, Opel doch zu behalten.

Auto / Opel
04.11.2009 · 11:48 Uhr
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