Weltklimakonferenz in Belém: Verlängerung im Namen des Konsenses
Die hitzigen Diskussionen um einen konkreten Fahrplan für den Ausstieg aus fossilen Energieträgern haben zu einer Verlängerung der Weltklimakonferenz geführt. Während Deutschland gemeinsam mit einer Koalition Gleichgesinnter ambitioniertere Klimaschutzmaßnahmen anstrebt, pochen ärmere Staaten auf finanzielle Unterstützung zur Bewältigung der bereits spürbaren Folgen des Klimawandels.
Trotz intensiver Debatten sowohl im Plenum als auch in kleineren Gesprächsrunden sind die rund 200 teilnehmenden Nationen in Belém, Brasilien, bislang ohne bahnbrechende Fortschritte geblieben. UN-Generalsekretär António Guterres rief die Verantwortlichen dazu auf, den international erwarteten Ergebnissen gerecht zu werden: Die Weltöffentlichkeit sei der wiederkehrenden Erklärungen überdrüssig und fordere konkrete Taten.
Die ursprünglich geplanten zweiwöchigen Gespräche hätten am Freitagabend um 18:00 Uhr Ortszeit (22:00 MEZ) enden sollen. Jedoch ist es in den letzten Jahren kaum ungewöhnlich gewesen, dass solche Konferenzen um etliche Stunden oder gar Tage verlängert werden.
André Corrêa do Lago, der brasilianische Präsident der Konferenz, hob hervor, dass nicht der Erfolg Einzelner im Vordergrund stehe, sondern die gemeinsame Einigung nahezu aller Nationen – in der heutigen Zeit ein wertvolles Gut. "Die Welt schaut auf uns", so Corrêa do Lago, und warnte davor, dass ein Scheitern der Unstimmigkeiten den Gegnern der internationalen Kooperation in die Karten spielen könnte. Er äußerte explizite Bedenken bezüglich der Abwesenheit der USA.

