Dax erklimmt Hürde: Aufschwung am deutschen Aktienmarkt
Der Hoffnungsschimmer am Börsenhimmel über Deutschland hat sich am Freitag bemerkbar gemacht. Der Dax, das Flaggschiff des deutschen Aktienmarktes, hat freudige Höhen erreicht und die bedeutende Marke von 24.000 Punkten überschritten, ein Meilenstein, den er seit Mitte November nicht mehr gesehen hatte. Mit einem Plus von 0,59 Prozent stand der Index bei 24.022,49 Punkten. Jürgen Molnar von Robomarkets zeigte sich optimistisch: 'Die Börsenampel steht auf Grün', sagte er und verwies auf die hohe Erwartungshaltung im Vorfeld der Zinsentscheidung der US-Notenbank in der bevorstehenden Woche.
Der Schwung des Dax seit Wochenbeginn ist bemerkenswert, hat er doch von einem Tiefstand von 23.400 Punkten am Montag bis heute rund zweieinhalb Prozent gewonnen. Unterstützung bot die positive Entwicklung bei den Aufträgen der deutschen Industrie vor dem Wochenende. Die Hoffnung auf eine Jahresendrally im Dax steigt damit, und Experten wie Molnar blicken bereits auf das nächste Etappenziel von 24.200 Punkten.
Auch der MDax konnte mit einem Zuwachs von 0,82 Prozent auf 29.839,99 Punkten glänzen, und der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 verzeichnete ein Plus von rund einem halben Prozent. Währenddessen richten sich alle Augen auf die anstehenden US-Inflationsdaten, die im Zuge des noch zählebigen Preisdrucks und des wankenden Arbeitsmarktes von besonderem Interesse sind. Der allseits beachtete PCE-Bericht, der die Konsumausgaben der Amerikaner beleuchtet, wird vermutlich keine weitreichenden Folgen für Zins- und Investitionsentscheidungen haben, so ein Experte von Robomarkets.
Vor dem Wochenende wirkte sich ein pessimistischer Ausblick von Swiss Re auf die deutschen Rückversicherer aus. Munich Re und Hannover Rück mussten leichte Rückschläge von knapp einem Prozent hinnehmen, da Analysten höhere Erwartungen an die Ziele der Schweizer gehegt hatten. Swiss Re selbst sah sich in Zürich mit einem Verlust von nahezu 6 Prozent konfrontiert.
Schott Pharma musste hingegen einen Rückgang von fast 8 Prozent hinnehmen, nachdem der Ausblick für das nächste Jahr als verhalten eingestuft wurde. Olivier Calvet von UBS erwartet nun sinkende operative Gewinnprognosen am Markt.
In den Analysehäusern sorgte eine positive Einschätzung für Salzgitter durch die Citigroup aufgrund der EU-Maßnahmen zum Schutz der Stahlindustrie für ein Kursplus von über 4 Prozent. Ähnliche Aufwinde erlebte Thyssenkrupp mit fast 3 Prozent Zuwachs. Im Gegenzug musste Kion, nach einer gestrichenen Kaufempfehlung ebenfalls durch die Citigroup, einen Verlust von 1,6 Prozent hinnehmen.
Der Bericht der Bank of America über die Rüstungsbranche führte zu gemischten Reaktionen. Renk profitierte von einer Kaufempfehlung und stieg um 3,4 Prozent, während Hensoldt und Rheinmetall mit leichten Verlusten aufgrund nach unten korrigierter Kursziele konfrontiert waren.

