Unbeständige Fortschritte: Weltklimakonferenz in Brasilien vermisst konkrete Maßnahmen
Die jüngste Weltklimakonferenz, die in Belém, Brasilien, abgehalten wurde, endete ohne den erhofften Durchbruch in der Form eines verbindlichen Fahrplans zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen wie Öl, Kohle und Gas. Trotz weit überzogener Verhandlungen wurde lediglich eine freiwillige Initiative beschlossen, um die globalen Bemühungen zugunsten des Klimaschutzes zu intensivieren.
Rund 200 teilnehmende Nationen einigten sich darauf, die finanzielle Unterstützung von wohlhabenden Ländern an ärmere Staaten zu erhöhen, um die Anpassung an den Klimawandel zu fördern. Diese Hilfen sollen bis 2035 verdreifacht werden, jedoch ohne klare Startwerte oder konkrete Summen festzulegen, was Kritik von Finanzexperten hervorrief.
Umweltminister Carsten Schneider zeigte sich hinsichtlich der Ergebnisse der Verhandlungen „ein bisschen enttäuscht“, da insbesondere die Öllstaaten ambitioniertere Beschlüsse blockiert hätten. Auch im Abschlussdokument fehlen direkte Erwähnungen fossiler Energieträger.
Eine symbolträchtige Verknüpfung zwischen Klimaschutz und dem Standort im Amazonas-Regenwald schien ineffektiv, da ebenfalls kein „Waldaktionsplan“ verabschiedet wurde. Dennoch wurde ein neuer Fonds angekündigt, der dem Erhalt des Regenwaldes dienen soll, unterstützt durch eine Zusage von Deutschland, eine Milliarde Euro über zehn Jahre bereitzustellen.
Die Konferenz wurde von einer starken Beteiligung indigener Aktivisten begleitet, die ihrer Forderung nach mehr Einfluss und Landrechten mit deutlichen Aktionen Nachdruck verliehen. Proteste und ein „Gipfel des Volkes“ sorgten für Aufmerksamkeit.
Trotz der Herausforderungen durch äußere Umstände – tropische Regenschauer und unerwartete Brände – blieb die Botschaft klar: Bei den globalen Klimaschutzmaßnahmen besteht dringender Handlungsbedarf, denn die 1,5-Grad-Limitmarke wird aufgrund der ungebremsten Erderwärmung voraussichtlich in den 2030er Jahren überschritten.

