TotalEnergies SE erwägt Börsenwechsel nach New York aufgrund europäischer ESG-Politik
Die französische Energiebranche wird lebendiger, und ein Name rückt besonders in den Vordergrund: TotalEnergies SE. Das Unternehmen erwägt laut aktueller Diskussionen eine Verlegung seiner Börsennotierung nach New York. Dieser mögliche Schritt reflektiert das gestiegene Interesse von US-Investoren an Öl- und Gasunternehmen, die in Europa durch striktere ESG (Environmental, Social, Governance) Richtlinien möglicherweise weniger attraktiv für Anleger sind.
In einer jüngsten Anhörung der französischen Senatskommission zu Klimazielen warf Patrick Pouyanne, CEO von TotalEnergies, ein Schlaglicht auf die Motivation hinter dieser Überlegung. Er betonte, dass die ESG-Politik in Europa - also die Bewertung von Unternehmen hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit und gesellschaftlichen Verantwortung - einen stärkeren Einfluss ausübt. Dies führt, so Pouyanne, zu einem Rückgang europäischer Aktionäre, während zeitgleich US-Investoren zunehmend Anteile des Energiegiganten erwerben.
Es ist ein Szenario, das zeigt, wie unterschiedlich die Anlagestrategien auf beiden Seiten des Atlantiks sein können und wie Unternehmensentscheidungen von diesen globalen Tendenzen beeinflusst werden können. Die Verlagerung einer Börsennotierung über den großen Teich ist kein kleiner Schritt und demonstriert die Bedeutung, die der Zugang zu Kapital und eine Aktionärsbasis mit den richtigen Interessen hat.
Die Entwicklungen bei TotalEnergies werfen ein Licht auf die wachsenden Diskrepanzen in der Einstellung zu fossilen Brennstoffunternehmen zwischen den USA und Europa, wo von letztgenannter Seite zunehmend der Fokus auf grünere Energiealternativen gelegt wird. Es wird interessant sein zu beobachten, ob weitere europäische Energieunternehmen diesem Trend folgen und ob sich dies auf die ESG-Politik in der Branche niederschlagen wird. (eulerpool-AFX)