Studie: Deutsche Top-Unternehmen machen acht Prozent weniger Umsatz

Berlin (dts) - Die Umsätze der 500 größten Unternehmen Deutschlands sind im vergangenen Jahr acht Prozent gesunken. Das ist das Ergebnis des diesjährigen Rankings "Deutschlands Große 500", das die Tageszeitung "Die Welt" in ihrer Montagausgabe vom 21. Juni veröffentlicht. Einmal im Jahr listet die "Welt" die 500 größten Unternehmen Deutschlands auf. In diesem Jahr ist die tiefe Rezession des vergangenen Jahres in der Tabelle deutlich sichtbar. Besonders stark betroffen sind die exportorientierten Industriebranchen. Die in den Top500 vertretenen Automobilhersteller haben 11,3 Prozent des Umsatzes verloren, deren Zulieferer sogar 21,8 Prozent. Die Umsätze der Chemie schmolzen um 15,2 Prozent, während der Maschinen- und Anlagenbau 11,4 Prozent verlor. Ebenso gerieten industrienahe Dienstleistungen wie die Logistik in den Strudel (minus 15 Prozent). Ungeschoren ist hingegen die Pharmabranche durch die Krise gekommen. Die in dem "Welt"-Ranking gelisteten Unternehmen dieses Sektors erzielten ein Umsatzwachstum von 5,6 Prozent. Auch die Telekommunikation und der Einzelhandel erzielten mit 3,6 und 2,9 Prozent positive Wachstumsraten. Die unterschiedlichen Entwicklungen von Inlands- und Auslandsmärkten zeigen sich auch bei der detaillierteren Betrachtung der Umsatzangaben unter den Top500-Konzernen: Während sich die Umsatzeinbußen im Inland lediglich auf minus 3,5 Prozent beliefen, schlägt der Rückgang im Ausland mit minus 12,4 Prozent merklich zu Buße. Auch am Arbeitsmarkt blieben die Erlösrückgänge nicht ganz ohne Auswirkungen. Allerdings fiel der Abbau der Beschäftigung von 0,5 Prozent gemessen am starken Umsatzeinbruch relativ glimpflich aus. Zum Vergleich: Im Jahr 2003 kam es unter den Top500 schon einmal zu einem Beschäftigungsabbau (0,1 Prozent) - und das bei einem Umsatzanstieg von 0,5 Prozent. Die Branchen Handel, Telekommunikation, Bau, Pharma, aber auch die Lebensmittelhersteller haben die Zahl der Mitarbeiter sogar erhöht. Es gibt gegen den allgemeinen Schrumpfungstrend im neuen Top500-Ranking auch markante Aufsteiger zu finden. So verzeichneten zum Beispiel einige Hersteller von Kleinwagen deutliche Zuwächse. Skoda etwa schob sich mit plus 31,5 Prozent von Rang 384 auf Rang 270 vor. Peugeot kletterte mit plus 18,3 Prozent von Rang 406 auf 313. Und Citroen steht mit plus 16,9 Prozent nunmehr auf Platz 384. Im vergangenen Jahr war es Rang 467. Deutliche Sprünge nach vorne bei einzelnen Unternehmen gab es auch aufgrund von Akquisitionen. So erzielte Netto Markendiskount das größte Umsatzplus (137 Prozent) durch die Übernahme von Plus und schob sich damit von Platz 159 auf Platz 74 vor. Auch Nordzucker (plus 51,5 Prozent) konnte sich durch die Übernahme des dänischen Zucker-Konzerns Nordic Sugar weit vorarbeiten und belegt nach Rang 457 im vergangenen Jahr nunmehr Platz 320. Unangefochten an erster Stelle steht trotz Umsatzrückgangs (minus 7,6 Prozent) die Volkswagen AG. Mit 105.187 Milliarden Euro ist VW weiterhin der einzige deutsche Konzern oberhalb der 100-Milliarden-Euro-Umsatz.Marke. Eine Änderung ergab sich auf der zweiten Stufe des Treppchens: Trotz Einbußen von 5,7 Prozent konnte der Energiekonzern E.on den Autohersteller Daimler (minus 19,8 Prozent) auf den dritten Platz verweisen. Auf Platz vier und fünf stehen unverändert Siemens und Metro. Unter den Bundesländern beheimatet Nordrhein-Westfalen mit 142 Großunternehmen weiterhin die meisten Top500-Konzerne. Die ansässigen Firmen vereinen einen Umsatz von 1,14 Billionen Euro (Vorjahr 1,31). Im Durchschnitt erzielte ein Top500 Unternehmen dort auch den Höchstwert von 8,062 Milliarden Euro unter allen Bundesländern. Auf Platz zwei folgt Bayern, dicht dahinter Hessen. In den ostdeutschen Bundesländern ist ein Anstieg von ansässigen Top500-Konzernen sichtbar. Statt bislang acht sind dort nun insgesamt zwölf Top-Konzerne beheimatet. Es hat nunmehr jedes der 16 Bundesländer mindestens einen Stammsitz eines Top500-Konzerns. Unter den Städten hat München (36) die meisten Konzernsitze vor Hamburg (33), Düsseldorf (26) und Frankfurt am Main (25).
DEU / Unternehmen / Wirtschaftskrise
20.06.2010 · 18:26 Uhr
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