Pazifikküste im Umschwung: PG&E plant Anteilsverkauf an KKR
Im Bestreben, Elektrizitätstarife zu senken und gleichzeitig in nachhaltige Energie und Waldbrandschutz zu investieren, verkündet Pacific Gas & Electric eine mögliche Neuausrichtung durch den Verkauf eines Minderheitsanteils ihrer Stromerzeugungssparte. Der Energieversorger beabsichtigt, sein nicht-nukleares Energiegeschäft in eine neu gegründete Tochtergesellschaft, Pacific Generation, zu überführen. Der exklusive Handel mit dem globalen Investmentunternehmen KKR soll gemäß dem vielschichtigen Plan von PG&E umgesetzt werden.
Die beiden Unternehmen streben nach einer verstärkten Infrastrukturinvestition, um langfristig sicherere, nachhaltigere und kostengünstigere Energie bereitstellen zu können. Carolyn Burke, leitende Finanzdirektorin bei PG&E, betont die Notwendigkeit, das System auszubauen und die Infrastruktur zu modernisieren, um die ambitionierten Ziele zu erreichen.
KKR verfügt über fundierte Kenntnisse im Bereich der öffentlichen Versorgungsbetriebe und der erneuerbaren Energien und verwaltet Vermögenswerte in Höhe von 59 Milliarden US-Dollar. Für PG&E scheint die Partnerschaft mit KKR aufgrund des Zugangs zu Kapital und einer langfristig ausgerichteten Strategie bedeutsam zu sein.
PG&E musste sich nach verheerenden Waldbränden in Kalifornien im Jahre 2019, für die das Unternehmen haftbar gemacht wurde und die in einer Insolvenz mündeten, neu orientieren. Teil von PG&Es Kehrtwende sind Investitionen in den Waldbrandschutz und saubere Energietechnologien wie Großbatterien. Diese Maßnahmen führten bislang zu einem Anstieg der Energietarife für Endverbraucher.
Das nun vorgeschlagene Geschäft mit KKR soll den Kunden von PG&E Einsparungen von über 100 Millionen Dollar über die nächsten zwei Jahrzehnte ermöglichen. Diese Prognose basiert auf der Annahme, dass Pacific Generation über ein besseres Kreditrating und geringere Schuldzinsen verfügen wird als PG&E. Dies würde zugleich das Kreditprofil von PG&E stärken und somit weitere Kundenvorteile generieren.
Raj Agrawal von KKR äußert sich optimistisch über das Engagement in Kalifornien und unterstreicht die Bedeutung von nachhaltigen Investitionen und der Dekarbonisierung. Er sieht das Unternehmen gut positioniert, um die neue Entwicklungsphase von Pacific Generation zu unterstützen und positive Auswirkungen für die Anlagen, deren Belegschaft und die Bevölkerung Kaliforniens zu erzielen.
Vor der Umsetzung dieser Pläne stehen allerdings noch die Genehmigungen durch die kalifornische Public Utilities Commission und die Federal Energy Regulatory Commission aus. (eulerpool-AFX)