Massiver Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel: Störungen im Alltag und bei Großereignissen
Ein großflächiger Stromausfall hat weite Teile Spaniens und Portugals lahmgelegt und den Alltag von Millionen Menschen massiv beeinträchtigt. Ampeln funktionierten nicht, Züge blieben stehen und selbst ein Tennisturnier wurde unterbrochen. Positiv zu vermerken ist allerdings, dass die Stromversorgung in einigen Regionen, darunter Katalonien, Aragonien und Madrid, bereits teilweise wiederhergestellt wurde, wie der spanische Stromnetzbetreiber Red Eléctrica bekannt gab. Dennoch stehen noch nervenaufreibende Stunden bevor, bis die komplette Versorgung wieder normal läuft.
Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez wies in einer Ansprache auf die Herausforderung hin, die der Stromausfall mit sich bringt. In Deutschland sieht die Bundesnetzagentur keine Gefahr eines ähnlichen Vorfalls, da das Stromnetz dort als robust und ausfallsicher gilt.
Auf der Suche nach den Ursachen wird auch die Möglichkeit eines Cyberangriffs untersucht, obwohl EU-Ratspräsident António Costa bislang keinen Hinweis darauf sieht. Die Kommission zeigt sich aufmerksam und hat alle relevanten Akteure zum kooperativen Informationsaustausch aufgerufen.
Die Auswirkungen des Blackouts sind vielfältig, wie aus Berichten hervorgeht: Menschen mussten aus Aufzügen und U-Bahnen befreit werden, während Geschäfte, insbesondere in Premià de Mar, vor logistischen Herausforderungen stehen. Eine verzweifelte Verkäuferin in einer Eisdiele fürchtet um ihre Ware, sollten die Kühlanlagen weiter ausfallen.
Auch der Verkehr ist stark betroffen. Nach Angaben von Renfe kam der gesamte Bahnverkehr zum Erliegen. Auf den Flughäfen, wie denen von Aena betrieben, gab es ebenfalls Komplikationen, wenn auch Notfallgeneratoren im Einsatz waren. Fernsehbilder zeigten gestresste Passagiere und stillstehende Rolltreppen.
Portugal hat ebenfalls mit dem unerwarteten Blackout zu kämpfen, ausgelöst durch eine Störung im spanischen Netz. Verteidigungsminister Nuno Melo appellierte an die Bürger, ruhig zu bleiben, da die Stromversorgung schrittweise wiederhergestellt wird.
Frankreich und Andorra blieben nicht unberührt; in letzteren konnte die Stromversorgung jedoch schnell wiederhergestellt werden. Der Fall hat weitreichende Diskussionen über die Belastbarkeit der europäischen Stromnetze angestoßen, während die Normalisierung des spanischen und portugiesischen Netzes mehrere Tage in Anspruch nehmen könnte.