Finanzwächter des Vereinigten Königreichs in der Kritik – Branche fordert Fairness in der Regulierung
Der britische Finanzsektor erhebt seine Stimme gegen den Vorschlag der Finanzaufsichtsbehörde des Vereinigten Königreichs (FCA), eine neue Praxis der öffentlichen Vorverurteilung einzuführen. Demnach soll die Bekanntgabe und damit verbundene Stigmatisierung von Unternehmen bereits zu Beginn statt am Ende von Untersuchungen erfolgen. Diese Änderung ruft erheblichen Widerstand hervor, da sie weitreichende Konsequenzen für den Ruf und die Integrität finanzieller Institutionen haben könnte.
Diese Neuerung hat eine Welle des Protests unter den Dachverbänden der Finanzbranche ausgelöst. Mindestens 16 Branchenvertreter, zu denen auch UK Finance und die City of London Corporation zählen, haben sich in einem Schreiben an den britischen Finanzminister Jeremy Hunt klar gegen diesen Ansatz positioniert. Sie betonen die Notwendigkeit der Einhaltung grundlegender Fairnessprinzipien und fordern die FCA auf, den kursierenden Vorschlag zu überdenken. Sollte die Behörde nicht einlenken, wird die Intervention des Finanzministers erwartet.
Im Kern der Kritik steht die Befürchtung, dass ein solches Vorgehen die globalen Wettbewerbsbedingungen für britische Firmen verschärft und den Versuch, die Anziehungskraft des Finanzplatzes London zu stärken, erheblich schwächen könnte. Diese könnten übermäßig strengen Kontrollen ausgesetzt sein, womit sich das Vereinigte Königreich aus dem Gleichschritt mit anderen internationalen Regulierungsstandards entfernen würde. Für die City, die bereits unter verschiedenen Herausforderungen leidet, könnte diese politische Entscheidung weitreichende, schädliche Auswirkungen haben. (eulerpool-AFX)
