Deutschlandticket: Bilanz nach einem Jahr mit Licht und Schatten

Ein Jahr nach der Einführung des Deutschlandtickets zieht die Mobilitätsbranche Bilanz: Mit einem Schnitt von 11,2 Millionen Abonnenten hat das Abo für den öffentlichen Nah- und Regionalverkehr zu 49 Euro im Monat eine breite Nutzerschaft erreicht. Doch hat es die erhoffte Verkehrswende eingeleitet?

Der erzielte Erfolg zeigt sich besonders bei Pendlern – etwa die Hälfte der Abonnenten nutzt das Ticket für den täglichen Weg zur Arbeit oder Schule. Durch verbilligte Jobtickets, die von Arbeitgebern subventioniert und vom Bund gefördert werden, profitieren Angestellte zusätzlich: Viele erhalten das Ticket um einiges günstiger oder sogar kostenfrei. Tatsächlich entfallen 17 Prozent aller Abos auf solche Jobticket-Modelle.

Die Treue der Abonnenten ist beachtlich, denn trotz der Flexibilität des monatlich kündbaren Tickets, behalten mehr als die Hälfte das Abo ununterbrochen seit dem Start. Lediglich sieben Prozent der Nutzer entscheiden sich für eine Kündigung zum Monatsende. Eine Dauerhaftigkeit, die einerseits für Zufriedenheit sprechen könnte, stellt andererseits die Infrastruktur vor Herausforderungen.

Denn das Ticket offenbart gleichzeitig Engpässe im ÖPNV. Besonders in der Sommersaison zeigte sich, auf frequentierten Strecken in touristischen Regionen, dass die Kapazitäten nicht ausreichen. Auch wenn die Deutsche Bahn plant, das Sitzplatzangebot zu erhöhen, hinkt der Ausbau der Nachfrage noch hinterher. Investitionen in die Verbesserung des Angebots im ländlichen Raum und die Vereinfachung der Tarifstrukturen sind laut Interessenverband Allianz pro Schiene dringend notwendig.

Ein Schwachpunkt des Deutschlandtickets bleibt die Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene. Zwar nutzen laut Umfragen 16 Prozent der Abonnenten seltener das Auto, doch der große Wechsel bleibt aus. Für eine messbare Reduktion des Individualverkehrs bedürfe es eines höheren Anteils an Neukunden, die zuvor keinen Kontakt zum ÖPNV hatten.

Weiterhin steht die Preisfrage im Raum. Momentan sind die 49 Euro pro Monat und die hälftige Subventionierung durch Bund und Länder bis zum nächsten Jahr gesichert. Die Zukunft des Tickets nach diesem Zeitraum, inklusive möglicher Preisänderungen, bleibt ungewiss, trotz Bekundungen der dauerhaften Natur des Angebots seitens des Verkehrsministers Volker Wissing. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 01.05.2024 · 10:27 Uhr
[0 Kommentare]
 
Neuer Präsident Taiwans vereidigt - Forderungen an China
Taipeh (dpa) - Im angespannten Verhältnis zu China hat Taiwans neuer Präsident Lai Ching-te bei […] (01)
Eminems neue Musik könnte noch im Mai erscheinen
(BANG) - Eminem hat deutlich angedeutet, dass er noch in diesem Monat seine neue Musik […] (00)
Durchblick im Wetter-Chaos: Pogacar gewinnt 16. Giro-Etappe
Monte Pana (dpa) - Dominator Tadej Pogacar hat den von chaotischen Wetterbedingungen geprägten […] (02)
Produktion von «Yellowstone» beginnt
Die Produktionsfirma MTV Studios hat mit den Dreharbeiten zum zweiten Teil der fünften Staffel von […] (00)
Sonos steigt ins Kopfhörer-Geschäft ein
Santa Barbara (dpa/tmn) - Der Lautsprecher-Hersteller Sonos steigt ins Kopfhörer-Geschäft ein. Mit dem […] (00)
Internet-Nutzer melden technische Störungen
Berlin (dpa) - Bei mehreren Internet-Anbietern in Deutschland sind am Morgen zeitweise […] (01)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
22.05.2024(Heute)
21.05.2024(Gestern)
20.05.2024(Mo)
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News