Delivery Hero in Aufbruchsstimmung: Aktie trotzt Verlusten mit Zukunftsplänen
Die Aktien von Delivery Hero zeigen sich am Mittwoch beflügelt, indem sie ihre Erholungsjagd fortsetzen. Angetrieben wurde dieser Aufschwung durch wichtige Aussagen des Unternehmens zu möglichen Verkäufen von Unternehmensteilen. Die Aktien stiegen im MDax um fast 14 Prozent auf 22,65 Euro und minderten somit die Jahresverluste auf 16,5 Prozent, wobei das Rekordhoch von über 145 Euro aus der Hochphase der Corona-Pandemie weiterhin außer Reichweite bleibt.
In einem Brief an die Aktionäre betonte das Management jüngst, dass man den 'Fokus auf Wertsteigerung durch operative und finanzielle Verbesserungen' lege. Dabei würde auch kontinuierlich an strategischen Optionen gearbeitet. Im Detail verwies Delivery Hero auf die Evaluierung strategischer Partnerschaften und die Prüfung von Kapitalmarkttransaktionen hinsichtlich ihrer Ländergesellschaften. Ebenso werde die derzeitige Kapitalstruktur und Kapitalallokation auf wertsteigernde Maßnahmen abgeklopft.
Diese Schritte kommen nicht von ungefähr: Bloomberg hatte zuvor berichtet, dass der Essenslieferdienst unter dem Druck von Großaktionären stünde, um aufgrund der zahlreichen Fusionen in der Branche ihre Strategie zu überdenken und mögliche Verkäufe zu erwägen. Ein Börsenhändler sieht die jüngsten Unternehmensäußerungen als direkte Antwort auf diesen Druck.
Barclays-Analyst Andrew Ross bestätigte seine positive Einschätzung der Aktie mit einem 'Overweight'-Rating. Er lobte das Engagement von Delivery Hero zur Erzielung von Mehrwert für die Aktionäre und merkte an, dass insbesondere Teile aus Südkorea, Südostasien und Lateinamerika bei geeigneten Verkaufspreisen von Interesse sein könnten. Überlegungen gehen so weit, den Unternehmenswert gegen mögliche Übernahmeangebote einer zunehmend konsolidierenden globalen Branche zu schützen.
Jedoch merkt Analystin Monique Pollard von der Citigroup an, dass regulatorische Hürden den Verkauf von Vermögenswerten an Konkurrenzunternehmen in wichtigen Märkten behindern könnten. Sie erinnert an das Scheitern des Verkaufs von Foodpanda an die Uber-Tochter Uber Eats, das von taiwanesischen Wettbewerbsbehörden aus Gründen des Marktvorbehalts untersagt wurde.

