Entscheidung um Öltanker "Eventin" erwartet – Bundesfinanzhof im Fokus
Die Auseinandersetzung um den vor der Küste Rügens liegenden Öltanker "Eventin" nähert sich einem entscheidenden Punkt. Der Bundesfinanzhof in München steht kurz davor, einen richtungsweisenden Beschluss zu fassen, der die umstrittene behördliche Einziehung und Verwertung des Schiffes und seiner Ladung betrifft.
Die Situation hatte sich zugespitzt, als der Eigner des Tankers in einer ersten Instanz erfolgreich gegen die behördlichen Maßnahmen vorging. Das Hauptzollamt Stralsund legte daraufhin Berufung beim Bundesfinanzhof ein, um die getroffenen Verfügungen durchzusetzen. Doch auch mit der jetzt anstehenden Entscheidung sind die juristischen Auseinandersetzungen womöglich noch nicht am Ende. Ein weiteres Verfahren in der Hauptsache könnte folgen.
Der Tanker selbst erhält aufgrund seiner Beladung mit 100.000 Tonnen Öl besondere Aufmerksamkeit, da die EU ihn zu einer sogenannten Schattenflotte zählt, die Russland mutmaßlich zur Umgehung bestehender Sanktionen verwendet. Diese Konstellation verleiht dem Fall eine besondere Brisanz und könnte weitreichende Folgen für die europäische Sanktionspolitik und deren Durchsetzbarkeit haben.

