Rückschläge trotz KI-Erfolg: Oracle-Aktie unter Druck
Der amerikanische Softwaregigant Oracle erlebt derzeit gemischte Gefühle am Finanzmarkt, da die jüngsten Zahlen aus den Geschäften mit Künstlicher Intelligenz (KI) nicht vollständig den Erwartungen der Experten entsprochen haben. Trotz des soliden Wachstums in diesem Bereich wurden die Investoren durch die Ankündigung erhöhter Investitionen in KI-Datenzentren verunsichert. Dies führte dazu, dass die Oracle-Aktie im nachbörslichen Handel um über zehn Prozent auf etwa 195 Dollar fiel.
Sollte sich dieser Trend auch im regulären Handel fortsetzen, könnte der Kurs auf das Niveau vom Juni zurückkehren, obwohl Oracle im Sommer und Herbst von der KI-Euphorie stark profitieren konnte. Im September erreichte die Aktie nach positiven Quartalszahlen fast die 350-Dollar-Marke und brachte den Börsenwert des Unternehmens nahe an eine Billion Dollar. Oracle-Gründer Larry Ellison, der einen erheblichen Anteil der Firma hält, stand dabei laut Bloomberg zwischenzeitlich sogar an der Spitze der weltweit reichsten Menschen.
Neben KI-Spezialisierungen ist Oracle vor allem für seine bewährte Datenbanksoftware bekannt, hat jedoch auch im umkämpften Cloud-Computing-Markt Fuß gefasst. Der Umsatz in diesem Segment stieg im zweiten Finanzquartal um etwa ein Drittel auf fast acht Milliarden Dollar, was rund die Hälfte des Gesamtumsatzes von 16 Milliarden Dollar ausmacht. Während die Softwareerlöse leicht rückläufig waren, kletterte das währungsbereinigte Wachstum im gesamten Unternehmen um 13 Prozent. Der operative Gewinn stieg, unter Berücksichtigung von Sonderposten, um neun Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar.
Für das laufende Geschäftsjahr 2025/26, das im Mai endet, plant Oracle nun Investitionen in Höhe von 50 Milliarden Dollar – deutlich mehr als die im September erwarteten 35 Milliarden. Diese hohen Investitionen müssen jedoch angesichts der bestehenden Schulden gründlich rentiert werden, um das Unternehmen langfristig zu stärken.

