Bundesanleihen unter Druck: US-Zollpolitik sorgt für Unsicherheit
Der Markt für deutsche Bundesanleihen zeigt sich aktuell von einer spürbaren Schwäche geprägt, da die Kurse am Mittwoch merklich nachgaben. Der wegweisende Euro-Bund-Future rutschte um 0,13 Prozent auf 130,07 Punkte ab, während die Rendite von zehnjährigen Bundesanleihen auf 2,62 Prozent anstieg.
Eine zunehmende Verunsicherung belastet den Anleihemarkt, da der angestammte Status US-amerikanischer Staatsanleihen als Investorenzuflucht ins Wanken gerät. Der Verursacher dieser Verwirrung ist das Zollpaket des US-Präsidenten Donald Trump, das Bedenken hinsichtlich Inflation nährt und Vertrauen kostet.
Dies führte zu einem spürbaren Anstieg der Renditen von US-Staatsanleihen, die inzwischen den dritten Tag in Folge anstiegen, auf ein Niveau von über 4,5 Prozent für zehnjährige Papiere – ein Stand, der zuletzt im Februar zu beobachten war. Der kraftvoll verkündete und nun umgesetzte Plan von Trump, länderspezifische Sonderzölle zu erheben, hat seit Mitternacht US-amerikanischer Zeit Gültigkeit.
Diese Abgaben treffen zahlreiche Länder, besonders jene mit hohem Handelsdefizit gegenüber den USA, hart. Die Europäische Union und somit auch Deutschland sind von einem 20-prozentigen Zollsatz auf US-Importe betroffen. Ebenso gelten die erhöhten Abgaben nun für China, was die handelspolitischen Spannungen weiter aufheizt.
In dieser volatilen Landschaft rät Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets, liquide Mittel zu bevorzugen. Er betonte, dass die Länder, die zu Zielscheiben der US-Zollpolitik werden, ironischerweise auch zu den größten Geldgebern der Vereinigten Staaten gehören.
Angesichts des signifikanten Refinanzierungsbedarfs der USA in den kommenden Jahren wäre ein Rückzug dieser Geldgeber aus der US-Finanzierung eine schwerwiegende Entwicklung.