Valve gilt als eines der effizientesten Unternehmen der Welt
Valve gehört zu den erfolgreichsten und zugleich ungewöhnlichsten Unternehmen der Spielebranche (und offenbar auch zu den effizientesten weltweit). Ein neuer Bericht von Alinea Analytics wirft ein bemerkenswertes Licht auf die Strukturen hinter Steam, dem größten PC-Gaming-Ökosystem der Welt. Die Schätzungen zeigen: Valve könnte pro Mitarbeiter jährlich Umsatzsummen erreichen, von denen andere Studios nur träumen.
Ein Milliarden-Gigant mit Mini-Belegschaft
Laut den Daten von Alinea Analytics (via Gamerant.com) hat die PC-Plattform Steam allein im Jahr 2025 bereits über 16 Milliarden US-Dollar Umsatz generiert. Tendenz steigend. Bis zum Jahresende rechnen Analysten sogar mit bis zu 17 Milliarden US-Dollar. Nach Abzug der Anteile, die an Spielepublisher ausgeschüttet werden, sollen für Valve selbst rund 4 Milliarden Dollar übrig bleiben.
Noch beeindruckender wird diese Zahl, wenn man sie auf die Größe des Unternehmens herunterbricht. Schätzungen zufolge beschäftigt Valve lediglich rund 350 Mitarbeiter. Setzt man diese Zahl in Relation zum Jahresumsatz, kommt man auf eine theoretische Effizienz von fast 50 Millionen Dollar pro Mitarbeiter. Ein Wert, der selbst in der Tech-Branche selten erreicht wird. Gerade bei einer Firma, die für ihre sehr flache Hierarchie bekannt ist.
Valve ist kein börsennotiertes Unternehmen. Als privates Unternehmen gibt man weder Finanzdaten noch exakte Mitarbeiterzahlen offiziell preis. Doch die Kombination aus geleakten Informationen, Gerichtsunterlagen und Analystenberichten liefert genügend Hinweise, um diese außergewöhnliche Effizienz zumindest plausibel erscheinen zu lassen.

Counter-Strike 2 führt trotz zahlreicher Neuerscheinungen auf Steam die Charts weiterhin an. Dahinter eine weitere Valve-Produktion: DOTA 2. – Bild: Valve
Das Steam-Ökosystem bleibt Valves Goldgrube
Ein Blick auf Valves aktive Produkte zeigt, wie breit das Fundament mittlerweile ist. Neben Steam selbst betreibt das Unternehmen weiterhin bekannte Spiele wie Counter-Strike 2, DOTA 2, Team Fortress 2 und Half-Life: Alyx. Hinzu kommen Hardware-Projekte wie das Steam Deck, das zu einer festen Größe im Handheld-Markt geworden ist.
Und die Zukunft sieht nicht weniger ambitioniert aus: Für 2026 hat Valve gleich drei neue Hardwaregeräte bestätigt: eine neue Steam Machine, eine überarbeitete Version des Steam Controllers und das VR-Headset Steam Frame. Alle drei Geräte interpretieren ältere Valve-Experimente neu, die einst gescheitert oder in der Nische geblieben waren. Dieses Mal allerdings scheint das Interesse der Community deutlich größer zu sein.
So beeindruckend Valves Effizienz ist, ein Thema sorgt in der Community für Frust: die Pause bei großen First-Party-Spielen. Serien wie Half-Life, Left 4 Dead oder Portal warten seit Jahren auf Fortsetzungen. Immerhin dürfte sich bei Half-Life einiges tun, so brisante Leaks aus den letzten Wochen.
Valve ist eine Ausnahmeerscheinung in der Games-Industrie: Ein Unternehmen mit riesigem wirtschaftlichem Einfluss, explosivem Umsatzwachstum und minimaler Personalstruktur. 2026 könnte dank neuer Hardware sogar ein weiteres Rekord-Jahr werden. Doch während Valve wirtschaftlich kaum angreifbar wirkt, bleibt bei vielen Fans ein Wunsch ungelöst: endlich wieder große neue Spiele aus dem Studio zu sehen.


