Ukrainische Friedensaussichten beleben Bauaktien
Die Aktienmärkte zeigen sich optimistisch: Deutsche Bau- und Baustoffaktien profitieren von Hoffnungen auf einen Friedensplan in der Ukraine. Besonders das Bauhauptgewerbe konnte im September glänzen, indem es die höchsten Auftragseingänge seit März 2022 verbuchte. Preisbereinigte Neubestellungen stiegen im Vergleich zum Vormonat um beachtliche 7,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt bekanntgab. Analysten wie Frank Sohlleder von ActivTrades heben hervor, dass die diplomatischen Bemühungen um Frieden in der Ukraine auf Hochtouren laufen. Der Baubereich könnte als kriegsgeplagte Branche erheblich vom Wiederaufbau profitieren. Die Aussicht auf umfangreiche Aufträge beflügelt besonders Dax-Unternehmen.
Die Aktien von Heidelberg Materials legten im Dax um 1,4 Prozent zu, während im MDax die Papiere von Hochtief um 1,3 Prozent stiegen. Im SDax verzeichneten die Anteile des Dämmstoffspezialisten Sto einen Zugewinn von einem halben Prozent. Unterdessen äußerte sich US-Präsident Donald Trump zuversichtlich über die Fortschritte der Friedensgespräche. Bis Donnerstag wird eine Antwort aus Kiew auf den Friedensvorschlag erwartet. "Es gibt noch viel zu tun, und es bleibt eine anspruchsvolle Aufgabe", ließ der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft verlauten.
Anlagestratege Uwe Hohmann vom Bankhaus Metzler erklärte, dass sich Investoren zunehmend auf die aktuellen Gesprächsfortschritte konzentrieren. Im Falle einer Waffenruhe könnte der Wiederaufbau der ukrainischen Infrastruktur zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten für europäische Unternehmen eröffnen. Mögliche Wachstumsimpulse sieht Hohmann auch in der Chemie- und Nutzfahrzeugbranche sowie bei Infrastrukturausrüstern. Fraglich sei zudem, ob sich im Zuge eines Friedens auch die Handelsbeziehungen mit Russland erholen.

