Stada-Chef Peter Goldschmidt plant Milliarden-Börsengang im Herbst

Der hessische Arzneihersteller Stada steht vor einem entscheidenden Schritt: Ein Börsengang mit einem Volumen im Milliardenbereich ist für den Herbst geplant. Nach einem gescheiterten Versuch im Frühjahr aufgrund von Marktunsicherheiten nimmt das Unternehmen nun einen neuen Anlauf, um in Frankfurt wieder aufs Parkett zurückzukehren. Stada-Chef Peter Goldschmidt zeigt sich optimistisch, dass die Rahmenbedingungen diesmal stimmen könnten.
Ein zweiter Versuch nach Turbulenzen
Bereits im Januar dieses Jahres gab es Pläne, Stada wieder an die Börse zu bringen. Doch der erste Anlauf scheiterte an erheblichen Börsenturbulenzen, die unter anderem durch die Zollpolitik des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump ausgelöst wurden. Die Unsicherheiten am Markt zwangen das Unternehmen, den geplanten Gang aufzuschieben. Nun, einige Monate später, sieht die Lage anders aus. Die Marktbedingungen haben sich stabilisiert, und Stada wagt einen erneuten Versuch, mit einer Bewertung, die im mittleren einstelligen Milliardenbereich liegen könnte, wie Brancheninsider schätzen.
Peter Goldschmidts Strategie für Stada
Peter Goldschmidt, der seit 2018 an der Spitze von Stada steht, setzt auf ein stabiles wirtschaftliches Umfeld, um den Börsengang erfolgreich umzusetzen. Er sieht darin nicht nur eine Chance, Kapital für weiteres Wachstum zu generieren, sondern auch einen Vorteil für die Sichtbarkeit des Unternehmens. In einem Statement äußerte er sich zuversichtlich:
Wir bereiten einen Börsengang im Herbst vor, sofern die Rahmenbedingungen stimmen.
Dieses Zitat unterstreicht die vorsichtige, aber zielstrebige Haltung des Managements. Goldschmidt hat in den vergangenen Jahren daran gearbeitet, Stada als führenden Anbieter von Generika und rezeptfreien Arzneimitteln zu positionieren. Der Börsengang soll diesen Kurs weiter untermauern.
Details zum geplanten Börsengang
Der geplante Börsengang in Frankfurt wird als einer der größten Deals des Jahres gehandelt. Experten sprechen von einem potenziellen Volumen von bis zu 10 Milliarden Euro, auch wenn die genaue Summe noch nicht feststeht. Stada war bereits von 2004 bis 2017 an der Börse notiert, bevor das Unternehmen von den Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven übernommen und anschließend delistet wurde. Nun soll die Rückkehr an die Börse einen neuen Abschnitt in der Unternehmensgeschichte einleiten.
Ein entscheidender Faktor für den Erfolg wird sein, wie die Investoren auf das Angebot reagieren. Die Pharmabranche steht vor Herausforderungen wie auslaufenden Patentschutzrechten und steigendem Kostendruck, aber Stada hat sich mit einem breiten Portfolio an Generika und Consumer-Healthcare-Produkten eine solide Basis geschaffen. Diese Diversifikation könnte potenzielle Anleger überzeugen.
Herausforderungen und Chancen für Stada
Trotz der optimistischen Aussichten gibt es Risiken, die den Börsengang beeinflussen könnten. Globale wirtschaftliche Unsicherheiten und geopolitische Spannungen könnten erneut für Volatilität an den Märkten sorgen. Zudem steht die Pharmaindustrie unter Beobachtung, wenn es um Preispolitik und regulatorische Anforderungen geht. Dennoch bietet der Börsengang für Stada die Möglichkeit, frisches Kapital zu beschaffen und in Innovationen sowie internationale Expansion zu investieren.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob der Zeitpunkt für den Börsengang tatsächlich günstig ist. Stada und Peter Goldschmidt setzen darauf, dass der Herbst nicht nur bessere Marktbedingungen, sondern auch das Vertrauen der Investoren mit sich bringt. Der Ausgang dieses Vorhabens wird nicht nur für Stada, sondern auch für den deutschen IPO-Markt ein wichtiges Signal sein.

