Elden Ring: Nightreign – „The Forsaken Hollows“ erntet gemischte Reaktionen und Fan-Kritik
Es ist selten, dass eine Veröffentlichung aus dem Hause FromSoftware auf derart geteilte Meinungen stößt, doch der neueste Zusatzinhalt für Elden Ring: Nightreign scheint genau dieses Kunststück zu vollbringen. Unter dem Titel „The Forsaken Hollows“ startete das erste kostenpflichtige DLC kürzlich auf allen gängigen Plattformen. Für einen Preis von 15 Euro versprachen die Entwickler frischen Wind in Form von zwei neuen Charakteren – den sogenannten Nightfarers –, zwei zusätzlichen Bossen für Tag 3 sowie einem neuen „Shifting Earth“-Event. Doch der erste Ansturm der Begeisterung ist einer Welle der Ernüchterung gewichen, die sich nun deutlich in den Nutzerbewertungen widerspiegelt. Trotz beachtlicher Spielerzahlen, die in der Spitze über 133.000 gleichzeitige Abenteurer erreichten, steht das Barometer auf Steam derzeit auf „Ausgeglichen“. Lediglich 46 Prozent der über 1.100 Rezensenten können den Inhalt guten Gewissens empfehlen.
Der Schmerz über fehlende Arsenale
Der wohl lauteste Vorwurf, der durch die digitale Echokammer hallt, betrifft das Inventar. Viele Veteranen hatten fest damit gerechnet, dass mit diesem DLC auch die gefeierten Waffen, Zauber und Kriegsaschen aus der massiven Erweiterung Shadow of the Erdtree ihren Weg in den kooperativen Ableger finden würden. Diese Hoffnung wurde jäh enttäuscht. Abgesehen von der Startausrüstung der beiden neuen Klassen – dem Gelehrten und dem Totengräber – herrscht gähnende Leere im Waffenregal. Ein frustrierter Spieler fasst die Stimmung treffend zusammen und bezeichnet das Fehlen dieser Gegenstände als „massiven Fehler“, der ihm regelrecht das Herz breche. Die Erwartungshaltung war klar: Wer Nightreign spielt, möchte die Vielfalt des Hauptspiels nutzen, doch „The Forsaken Hollows“ liefert in dieser Hinsicht kaum Nachschub.
Optik hui, Erkundung pfui?
Ein weiterer Kritikpunkt zielt auf die Gestaltung der Spielwelt ab. Zwar bringt das DLC mit den namensgebenden großen Höhlensystemen eine neue ästhetische Note ins Spiel, doch scheint diese eher Fassade zu sein. Kritiker bemängeln, dass die mangelnde Kartenvielfalt des Basisspiels nicht ausreichend adressiert wurde. Ein einzelnes neues „Shifting Earth“-Event wird als Tropfen auf den heißen Stein empfunden. Besonders bitter stößt dabei das Design der „Great Hollows“ auf: Während die Umgebung als visuell hypnotisierend beschrieben wird, erstickt der allgegenwärtige Zeitdruck jeglichen Erkundungsdrang im Keim. Anstatt die mysteriösen Tiefen in Ruhe zu erforschen, hetzen Spieler durch die Gänge, was das Potenzial der Umgebung ungenutzt lässt.
Hoffnung auf die Zukunft
Dennoch ist nicht aller Tage Abend im Zwischenland. FromSoftware ist bekannt dafür, seine Titel auch lange nach Veröffentlichung zu pflegen und auf das Feedback der Community einzugehen. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass zukünftige Updates die schmerzlich vermissten Gegenstände nachreichen oder die Mechaniken der neuen Gebiete verfeinern. Ob größere Erweiterungen für die Region Limveld geplant sind, steht zwar noch in den Sternen, doch die Geschichte des Studios lehrt uns, dass Geduld oft belohnt wird. Vorerst bleibt jedoch ein fader Beigeschmack bei jenen, die sich vom ersten Bezahl-Inhalt mehr Substanz erhofft hatten.


