RAM-Krise spitzt sich zu – Crucial wird nach fast 30 Jahren eingestellt
Die RAM-Preise steigen seit Wochen in absurde Höhen, doch jetzt droht die Lage völlig zu eskalieren. Micron, einer der größten Speicherhersteller der Welt, hat bestätigt, dass die hauseigene Consumer-Marke Crucial eingestellt wird. Für PC-Gamer bedeutet das: weniger Auswahl, höhere Preise und ein von KI-Boom und Servernachfrage leergefegter Markt.
Mitten in der größten RAM-Knappheit seit Jahren bricht ein weiterer Pfeiler des PC-Baumarkts weg und die Folgen dürften die Branche weit ins Jahr 2026 hinein reichen.
Micron beendet Crucial und verlässt damit komplett den Consumer-Markt
Nach 29 Jahren schließt Micron im Februar 2026 das Kapitel Crucial endgültig.
Das betrifft:
- Crucial-RAM (DDR4 & DDR5)
- Crucial-SSDs (MX-, P- und T-Serien)
- Alle Retail-Vertriebspartner (Amazon, Best Buy, Newegg etc.)
Sobald die Restbestände abverkauft sind, verschwindet Crucial aus dem Handel. Support und Garantie sollen weiterlaufen, allerdings ohne klare Zeitangabe. Micron selbst bleibt selbstverständlich bestehen. Der Strategiewechsel ist eindeutig.
Micron fokussiert sich vollständig auf Server, Enterprise und KI
In einer Zeit, in der Nvidia, OpenAI, Meta und Co. Milliarden in KI-Rechenzentren pumpen, hat Micron entschieden:
- Gaming & Consumer bringen nicht genug Umsatz
- AI-Serverfarmen bringen extreme Nachfrage nach RAM und High-End-SSDs
Laut der offiziellen Mitteilung von Micron war weniger die Technik, sondern der „massive KI-Boom“ der entscheidende Faktor für den Strategiewechsel.
Die RAM-Krise 2026: Preise explodieren und Crucial verschwindet ausgerechnet jetzt
Die Entscheidung kommt zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Seit Oktober steigen die Preise für DDR4 und vor allem DDR5 steil nach oben, teils binnen Wochen um über 100 Prozent. Gefühlt befinden wir uns preistechnisch wieder in der Corona-Zeit, als jeder und alles eine Grafikkarte benötige (auch für Krypto-Mining).
Beispiele laut Geizhals.at (Preisvergleich):
| Produkt | Preis 02. Nov. | Preis heute | Steigerung |
|---|---|---|---|
| Crucial Pro DDR5-6400 32GB Kit (CL32) | 150,25 € | 322,68 € bis 604,03 € | bis zu +302 % |
| Crucial Pro DDR5-6400 64GB Kit (CL40) | 233,70 € | 491,11 € bis 799 € | bis zu +242 % |
Und diese Preisexplosion wird nicht kurzfristig verschwinden. Mit Crucial fällt ein wichtiger Preistreiber weg, der bislang für Wettbewerb gesorgt hat.
Warum sind die Preise überhaupt explodiert? Die kurze Antwort: KI frisst alles
Hersteller wie Micron, SK Hynix und Samsung haben große Teile ihrer Produktion umgestellt:
- High-Bandwidth-Memory (HBM) für KI-Server
- Enterprise-SSD-Arrays für Rechenzentren
- Spezialmodule für Nvidia HGX- und OpenAI-Cluster
AI-Firmen kaufen Produktionskapazitäten gleich monatelang im Voraus. Der Consumer-Markt hat dabei keine Priorität und das spiegelt sich in den Preisen wider.
Dramatische Auswirkungen für PC- und Konsolen-Gamer
PC-Gamer verlieren an Auswahl und zahlen mehr. So einfach ist das. Mit Crucial verschwindet einer der wichtigsten Hersteller im Mittelpreis-Segment. Es gibt dadurch einen wichtigen Konkurrenten weniger. Das ist nie gut.
Wie sich das zukünftig auch auf Konsolen-Preise auswirken wird? Microsoft, Nintendo und Sony kaufen in großen Mengen, vielleicht gar nicht. Laut Branchenberichten soll Microsoft keine ausreichenden RAM-Reserven „eingeplant“ haben. Die Xbox Series-Konsolen, aber auch die Nachfolgerkonsole, könnte dadurch teurer werden. Sony soll besser aufgestellt sein, aber auch hier wird der Bestand irgendwann einmal aufgebraucht sein.
Die Einstellung von Crucial ist kein normaler Strategiewechsel, sie ist ein direkter Hinweis darauf, wie sehr sich der Hardwaremarkt in Richtung „AI-First“ verschoben hat. Wir Gamer stehen 2026 vor einem Jahr der Knappheit, steigenden Preisen und weniger Auswahl. Nicht gut!


