Semaglutid enttäuscht in Alzheimer-Studie: Novo Nordisk unter Druck
Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk hat in einer umfassenden Phase-III-Studie mit seinem Abnehmmittel Semaglutid keinen Durchbruch in der Behandlung von Alzheimer erzielt. Das Projekt, bekannt unter dem Namen Evoke, zeigte, dass die orale Formel keinen signifikanten Einfluss auf das Fortschreiten der Erkrankung im Vergleich zu einem Placebo hatte. Diese Ergebnisse wurden am Montag vom Unternehmen bekannt gegeben und werfen Zweifel auf die zukünftigen Einnahmeprognosen bis 2027.
Ein Analyst von Jefferies, Michael Leuchten, stellte fest, dass die Erwartungen hinsichtlich eines positiven Studienausgangs ohnehin gedämpft waren. Dennoch entziehe das Ergebnis den Optimisten eine Argumentationsgrundlage, weiterhin Vertrauen in die Substanz zu hegen.
Die Nachricht von den enttäuschenden Testergebnissen ließ den Aktienkurs von Novo Nordisk um zehn Prozent einbrechen, was den tiefsten Stand seit 2021 markiert und die rasante Abwärtsbewegung der Aktie weiter beschleunigt. Um den unter Druck geratenen Prognosen entgegenzuwirken, zeigt sich das Management des Unternehmens seit Anfang November zunehmend vorsichtig in der Jahresplanung. Dies äußerte sich in der Reduktion der Investitionspläne durch Maziar Mike Doustdar, der erst seit August die Geschäfte führt.
Eine erhebliche Herausforderung stellt die Konkurrenz durch den US-amerikanischen Wettbewerber Lilly dar, zudem erschweren günstige Apotheken-Kopien auf dem US-Markt die Situation des dänischen Unternehmens. Seit Jahresanfang hat das ehemals wertvollste Unternehmen Europas einen drastischen Verlust von 56 Prozent seines Börsenwertes hinnehmen müssen, nach einem vorherigen Höhenflug infolge begeisterter Hoffnungen auf Abnehmmittel. Vom Rekordwert Mitte 2024, als die Aktie noch über 1000 dänische Kronen gehandelt wurde, sind inzwischen fast drei Viertel an Wert verloren gegangen.

