Kritik aus den eigenen Reihen: CDA unzufrieden mit Kabinettsliste von Friedrich Merz
In der jüngsten Kabinettsaufstellung der CDU sorgt eine bemerkenswerte Lücke für Spannungen innerhalb der Partei. Dennis Radtke, Vorsitzender des Arbeitnehmerflügels der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), äußerte harsche Kritik an der von Parteichef Friedrich Merz präsentierten Liste der künftigen Regierungsmitglieder. Er bemängelte das Fehlen eines Vertreters der christlich-sozialen Strömung und erinnerte daran, dass eine solche Exklusion in Regierungszeiten der CDU beispiellos sei.
Radtke brachte gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" seine Verwunderung zum Ausdruck und unterstrich, dass der soziale Aspekt seit jeher ein Grundpfeiler der CDU-Politik sei, der das Bild der Partei in der Öffentlichkeit geprägt habe. Ein Mangel an sozialer Repräsentation, so argumentierte er, könnte das ohnehin angespannten Image der Partei als kalt und unsozial weiter verstärken.
Parallel dazu enthüllte Merz während einer CDU-Präsidiumssitzung in der Hauptstadt seine Auswahl: Neben sich selbst in der Funktion des Kanzlers sollen vier Minister und drei Ministerinnen die Partei in der Bundesregierung vertreten. Diese Entscheidung wird in den kommenden Wochen und Monaten voraussichtlich weiterhin Diskussionsstoff innerhalb der Partei bieten.