Fortgesetzter Höhenflug am deutschen Aktienmarkt trotz US-Turbulenzen
Der deutsche Aktienmarkt setze am Mittwoch seine Erholung der letzten Wochen fort, auch wenn sich die Anleger vor dem bevorstehenden 1.-Mai-Feiertag in Zurückhaltung übten. Obwohl einer der Hauptindizes am Nachmittag kurzfristig ins Minus rutschte, erholte sich der Dax und schloss letztlich mit einem Plus von 0,32 Prozent bei 22.496,98 Punkten. Der MDax konnte sogar um 1,07 Prozent auf 28.737,65 Zähler zulegen.
Die Erholung des Dax seit Anfang des Monats hat die durch US-Zollpolitik entstandene Delle vollständig ausgeglichen und dem Leitindex ein April-Plus von 1,5 Prozent beschert. Auf das Jahr gerechnet steht ein beachtliches Plus von 13 Prozent zu Buche. Jenseits des Atlantiks sorgten wirtschaftliche Hiobsbotschaften für Unruhe. Sowohl die Jobdaten des Dienstleisters ADP als auch das rückläufige Wirtschaftswachstum im ersten Quartal enttäuschten Analysten.
Trotz der Unsicherheiten in Bezug auf die Auswirkungen der US-Zollpolitik, erwarten Experten, dass die Wachstumsdynamik der amerikanischen Wirtschaft eher negativ beeinflusst wird. Im Dax rückten Unternehmenszahlen erneut in den Fokus. Bei DHL führte ein überraschend gutes Quartalsergebnis zu einem Kursanstieg von 1,3 Prozent, während Mercedes-Benz aufgrund der angespannten Zollverhältnisse seine Ziele zurückstellte, was der Aktie ein Minus von 2,7 Prozent bescherte.
Eine negative Kursentwicklung verzeichnete auch VW mit einem Rückgang von 2,4 Prozent. Zalando landete infolge einer negativen Studie der Bank Morgan Stanley mit einem Kursverlust von 5,2 Prozent am hinteren Ende des Dax. Analysten monierten, dass trotz eines gestiegenen Aktienwerts die Risiken in Zeiten zunehmender Zollschranken gestiegen seien.
Im MDax avancierte Aixtron mit einem Anstieg von 4,3 Prozent an die Spitze, begünstigt durch erfreuliche Auftragseingänge. Die Aktien von Nemetschek verzeichneten nach positiven Analystenbewertungen ein Plus von 3,7 Prozent. Am anderen Ende fanden sich Wacker Chemie mit einem Einbruch von 6,5 Prozent wieder, resultierend aus enttäuschenden Quartalszahlen.
Die SDax-Favouriten waren Fielmann, deren hohe Profitabilität im Europa-Geschäft die Aktie auf den höchsten Stand seit Dezember 2023 trieb, mit einem Zuwachs von 13 Prozent. Siltronic hingegen rutschte nach negativem Ausblick mit minus 8,7 Prozent ans Ende.