Ölpreise zeigen Resilienz nach jüngstem Sturz – Ein Blick auf die globalen Einflüsse
Nach einem deutlichen Rückgang am Vortag stabilisieren sich die Ölpreise wieder. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Juli-Lieferung stieg um 39 Cent und notiert nun bei 64,92 Dollar. Ebenso legte die US-Sorte WTI um 40 Cent zu und erreicht momentan einen Preis von 62,02 Dollar pro Barrel. Beide Ölsorten nähern sich somit einem leichten Wochenplus, was auf den Märkten für eine gewisse Erleichterung sorgt.
Spannungen des anhaltenden Handelsstreits zwischen den USA und China wurden zuletzt durch temporäre Zollsenkungen für 90 Tage gedämpft. Diese Entwicklung hatte zu Wochenbeginn die Konjunktursorgen gemildert und die Ölpreise beflügelt. Jedoch bleibt die Unsicherheit bestehen, da die vorübergehende Regelung jederzeit kippen könnte. Laut dem Marktexperten Stephen Innes von SPI Asset Management werden die Fortschritte im Handelsstreit derzeit kritisch hinterfragt.
Zusätzlich zu den Handelsdynamiken beeinflussen geopolitische Faktoren, etwa aus dem Iran, die aktuelle Marktlage. Der Iran signalisierte kürzlich Zugeständnisse im Atomstreit mit den USA, die im Gegenzug zu einer Lockerung der Sanktionen führen könnten. Ein solches Abkommen könnte daraufhin das iranische Ölangebot auf dem Weltmarkt erhöhen, was die Preise unter Druck setzte. Doch Robert Rennie von Westpac Banking dämpft die Erwartungen und sieht keinen erheblichen Einfluss auf den Markt, wenn die Exporte um lediglich 200.000 bis 300.000 Barrel täglich ansteigen. Er erwartet, dass der Brent-Preis in naher Zukunft in einer Spanne von 60 bis 65 Dollar bleibt.